Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF

Technologieunternehmen sind demnach leicht überrepräsentiert. Diese erhöhte
Quote wurde bewusst gewählt, um die Entwicklung von Start-ups in diesem Sektor
seit der Baisse der New Economy aufzeigen zu können. Allerdings verstanden
sich die allermeisten der von uns untersuchten Start-ups weder als High-Tech-
noch als New-Economy-Unternehmen.
Nach Geschlecht der Gründer(innen) bzw. Geschäftsführer(innen) aufgeschlüsselt,
sind die Frauen im Sample im Vergleich zum gesamten Gründungsaufkommen
etwa proportional repräsentiert. Wir befragten insgesamt fünf weibliche und 18
männliche Personen.
Tabelle 3 zeigt die Verteilung im Sample in Bezug auf das Unternehmensalter.
Tabelle 3
Struktur des Start-ups-Samples nach Gründungsjahr
Gründungsjahr 1996/1997 1998/1999 2000/2001 2002/2003 Ohne Angabe
Anzahl 2 7 10 2 2
Wesentlich und zugleich problematisch war die Zusammensetzung des Samples
nach Regionen. Bereits in unserem Projektantrag hatten wir die These vertreten,
dass die Qualifikationskonkurrenz und die Tendenz zur „Search for Excellence“
in einer „Global City“ wie Frankfurt größer ist als in Regionen mit geringerem
Start-up-Aufkommen. Daher wurde gut die Hälfte der Start-ups (n= 12) aus dem
Frankfurter Raum ausgewählt.
Um eine Vergleichsbasis zu haben, wurde die Region Berlin/Brandenburg als
weniger gründungsintensive Region festgelegt, in der wir die übrigen Start-ups
befragt haben. Mit dieser Entscheidung lag es nahe, die regional vorgefundenen
Unterschiede auch als „Ost-West-Differenzen“ zu interpretieren, wobei diese Vorgehensweise
sicherlich mit einer gewissen Vorsicht zu genießen ist, da es doch
dreizehn Jahre nach der „Wende“ schwierig ist zu unterscheiden, ob eine Firma,
die in Berlin oder auch im Brandenburger „Speckgürtel“ angesiedelt ist, eindeutig
„West“ oder „Ost“ zuzuordnen ist: Welches Kriterium wäre gültig? Die Sozialisation
und Biografie der Geschäftsführer(innen)? Deren gedanklich-ideologische oder
praktisch-ökonomische Ausrichtung? Der Standort der Firma? Die lokale Einbindung
und Vernetzung der Start-ups? Die Sozialisation der Mitarbeiter(innen)? Die
Kund(inn)en? Gerade in und um Berlin vermischen sich zunehmend die Elemente
der einst sich auseinanderentwickelnden Kulturen und Wertesysteme.
Die durchschnittliche Betriebsgröße der meisten Unternehmen war gering und
lag zum Zeitpunkt der ersten Befragungswelle bei knapp zwölf Beschäftigten.
Dies lässt sich nicht eindeutig in Vollzeitäquivalente umrechnen. Die durch-
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