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Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF

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timale Kompetenz. Vielmehr existieren zahlreiche Nischen, um als Entrepreneur<br />

statisch aber spezialisiert zu überleben, aber es gibt auch gute Chancen für dynamische<br />

Generalisten, die sich mit mäßigen Gew<strong>in</strong>nen auf Dauer halten können.<br />

Im Unterschied zur ungestörten <strong>in</strong> die Tiefe gehenden Entwicklung und Verfe<strong>in</strong>erung<br />

der Produktideen von High-Tech-Gründer(<strong>in</strong>ne)n, die sich nach e<strong>in</strong>em<br />

Standardmodell <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geschützten, von Investoren oder Hochschulen f<strong>in</strong>anzierten<br />

Raum vollzieht (Inkubator, Gründer- oder Technologiezentrum usw.), s<strong>in</strong>d<br />

die Kompetenzen „normaler“ Gründer(<strong>in</strong>nen) <strong>in</strong> gewisser Weise komplexer und<br />

breiter, jedoch weniger spezialisiert und tief gehend. Mit diesen Entwicklungen<br />

h<strong>in</strong> zur „breiten“ aber „flachen“ Kompetenz hat sich die Gründungsforschung bisher<br />

kaum ause<strong>in</strong>ander gesetzt. Dies liegt zum e<strong>in</strong>en daran, dass die hier zu betrachtenden<br />

Vorhaben etwa im Bereich lokaler Dienstleistungen weitaus weniger<br />

spektakulär ersche<strong>in</strong>en als High-Tech-Gründungen und ihnen oft e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere<br />

wirtschaftsstrukturelle Bedeutung beigemessen wird. Zum anderen s<strong>in</strong>d die bei<br />

dieser Klientel vorhandenen, für den Gründungs- und <strong>Unternehmen</strong>serfolg entscheidenden<br />

praktischen Kompetenzen heterogener und unübersichtlicher als die<br />

analytisch-strategischen und fachlichen Kompetenzen, die etwa für die Skizzierung<br />

e<strong>in</strong>es Bus<strong>in</strong>essplans <strong>in</strong> der Internet-Ökonomie notwendig s<strong>in</strong>d.<br />

Aufgrund des raschen Wandels der Märkte und der <strong>Unternehmen</strong>sstrategien, aber<br />

auch angesichts vieler Nischen, <strong>in</strong> denen sich <strong>Unternehmen</strong> mit stabilen Rout<strong>in</strong>en<br />

komfortabel e<strong>in</strong>genistet haben, fällt es zunehmend schwerer, allgeme<strong>in</strong> erforderliche<br />

Kompetenzen und Erfolgsbed<strong>in</strong>gungen von <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>-<strong>Unternehmen</strong> anzugeben.<br />

Weder s<strong>in</strong>d <strong>Unternehmen</strong>sformen und Technologien noch Märkte oder Verhaltensweisen<br />

von Endverbrauchern bei der Gründung heute e<strong>in</strong>fach als „gegeben“ anzusehen.<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgründungen s<strong>in</strong>d zunehmend Gründungen <strong>in</strong>s Ungewisse, d. h.<br />

nur wenig planbar, und erfordern daher generalistische Kompetenzen, oder aber sie<br />

gehen von vorhandenen spezialisierten Kompetenzen aus, was lange Suchprozesse<br />

nach halbwegs stabilen Nischen impliziert. Beide Wege implizieren das allmähliche<br />

Ausprobieren und Reifen teils spezieller, teils generalistischer Kompetenzen.<br />

Bei der Analyse von entrepreneurialen Kompetenzen s<strong>in</strong>d also zwei gegensätzliche<br />

Forschungsrisiken zu vermeiden:<br />

20<br />

– erstens die Vermischung der verschiedensten Kompetenzen zu e<strong>in</strong>em postmodern-beliebigen<br />

Mix, der unter H<strong>in</strong>weis auf die „Komplexität“ der Situation<br />

von <strong>Unternehmen</strong>sgründungen den Typ des Alleskönners proklamiert,<br />

– zweitens die Annahme der strikt situationsbed<strong>in</strong>gten Determ<strong>in</strong>iertheit oder<br />

vorhersagbar optimalen Ausstattung mit stark spezialisierten Kompetenzen<br />

<strong>in</strong> spezifischen Situationen der <strong>Unternehmen</strong>sentwicklung, die <strong>in</strong> produktionstheoretischer<br />

Betrachtung beliebig zugekauft werden können.

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