Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF
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Den Kompetenzerfordernissen junger <strong>Unternehmen</strong> muss <strong>in</strong>soweit an dieser Stelle<br />
besondere Aufmerksamkeit e<strong>in</strong>geräumt werden.<br />
3.2 Die Sicht der Kapitalbeteiligungsunternehmen<br />
Das Problem fehlender Informationen besteht besonders ausgeprägt bei Neugründungen,<br />
für die es noch ke<strong>in</strong>e konkreten Zahlen zur <strong>Unternehmen</strong>sentwicklung<br />
gibt. Für <strong>Unternehmen</strong>, die e<strong>in</strong>e Folgef<strong>in</strong>anzierung anstreben, stellt sich das Problem<br />
gleichfalls kritisch, jedoch anders gewichtet dar. Wenn auch die Sicht auf die<br />
ersten Jahre der Gründungsphase nunmehr objektiviert möglich ist, müssen jetzt<br />
umso mehr bestehende Risiken, etwa die Markte<strong>in</strong>führung des Produktes oder die<br />
Beurteilung der Managementqualifikationen, erkannt und bewertet werden. Die<br />
hohen Unsicherheiten bezüglich der <strong>Unternehmen</strong>szukunft s<strong>in</strong>d weiterh<strong>in</strong> gegeben.<br />
Für Kapitalbeteiligungsgesellschaften stehen Kompetenzerfordernisse des <strong>Unternehmen</strong>smanagements<br />
mit dem H<strong>in</strong>tergrundziel der Risikom<strong>in</strong>imierung im<br />
Vordergrund. Zunächst streben die Gesellschaften Beteiligungsportfolios an, das<br />
heißt sie werden sich zur Verr<strong>in</strong>gerung des Risikos an mehreren verschiedenen <strong>in</strong>novativen<br />
<strong>Unternehmen</strong> beteiligen. Viele Gesellschaften haben sich auf bestimmte<br />
Regionen spezialisiert; die branchenbezogene Spezialisierung ist jedoch weit häufiger<br />
anzutreffen.<br />
Die Investmentmanager der Kapitalbeteiligungsgesellschaften s<strong>in</strong>d – mehr als Mitarbeiter<br />
der Banken und Kredit<strong>in</strong>stitute – technologisch qualifiziert, so dass die<br />
weiteren marktbezogenen Ertragschancen des Projektes relativ gut e<strong>in</strong>geschätzt<br />
werden können. Daneben leisten sie <strong>in</strong> der Regel betriebswirtschaftliche Beratung<br />
und Betreuung sowie Kontrolle des kapitalnehmenden <strong>Unternehmen</strong>s im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er<br />
„Value-added“-Strategie. Hierzu wird vornehmlich nicht nur die Entwicklung<br />
e<strong>in</strong>er geeigneten Market<strong>in</strong>gstrategie gehören, sondern auch e<strong>in</strong>e begleitende E<strong>in</strong>führung<br />
<strong>in</strong> den Markt, da hier <strong>in</strong> der Regel gute Kontakte und Netzwerke zu Kunden<br />
und Lieferanten vorliegen, die für das <strong>Unternehmen</strong> aktiv nutzbar gemacht<br />
werden können.“Value added“ bedeutet <strong>in</strong> diesem Zusammenhang e<strong>in</strong>e Steigerung<br />
des <strong>Unternehmen</strong>swertes durch die Bereitstellung von Branchen-, <strong>Unternehmen</strong>s-<br />
und Management-Know-how.<br />
Für Kapitalbeteiligungsgesellschaften ist das unternehmerische Risiko e<strong>in</strong>er Frühphasenf<strong>in</strong>anzierung<br />
im Vergleich zur F<strong>in</strong>anzierung späterer Entwicklungsphasen<br />
risikoreicher, da die Prognoseunsicherheit im Gründungsstadium des <strong>Unternehmen</strong>s<br />
weitaus höher lag. Dementsprechend bestehen auf Seiten der Investoren für<br />
das Frühphasensegment auch deutlich höhere Renditeerwartungen.<br />
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