08.10.2013 Aufrufe

Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF

Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF

Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

– E<strong>in</strong> Teil der vorrangig <strong>in</strong>novativen <strong>Unternehmen</strong> war – wie oben bereits<br />

dargestellt – nur unzureichend <strong>in</strong> der Lage, das Wachstumspotenzial für<br />

den relevanten Markt h<strong>in</strong>reichend präzise e<strong>in</strong>zuschätzen. Die Tendenz zu<br />

pauschalen Aussagen mit dementsprechend pauschalierter, zu hoch angesetzter<br />

Prognose für Umsatz- und Kostensteigerungen führte zu e<strong>in</strong>er<br />

deutlich überdimensionierten Kapitalbedarfsplanung. Hierbei schien auch<br />

der Umstand e<strong>in</strong>e Rolle zu spielen, dass Gründer bei entsprechend höheren<br />

Planzahlen e<strong>in</strong>e steigende Attraktivität ihres Vorhabens für Banken und<br />

Kapitalgeber vermuteten.<br />

– E<strong>in</strong> anderer Teil der eher konservativeren Gründer neigte jedoch dazu, eher<br />

zu wenig als zu viel Kapitalbedarf e<strong>in</strong>z<strong>up</strong>lanen und zu beantragen. Auch<br />

dieses Verhalten schien begründet: Die F<strong>in</strong>anzierung erfolgte hier meistens<br />

über Bankkredite, für die die Gründer persönlich zu haften hatten. Im Falle<br />

e<strong>in</strong>es Scheiterns würde somit e<strong>in</strong> nicht unerhebliches persönliches Risiko<br />

entstehen. Die Situation <strong>in</strong> dieser zweiten Gr<strong>up</strong>pe äußerte sich dah<strong>in</strong>gehend,<br />

dass der restriktiv e<strong>in</strong>geschätzte Kapitalbedarf bereits nach kurzer<br />

Zeit zu e<strong>in</strong>er zu ger<strong>in</strong>gen Kapitaldecke führte. Damit ergaben sich neue<br />

„Überlebensprobleme“ für das <strong>Unternehmen</strong>. In e<strong>in</strong>em Fall stellte sich dieser<br />

Umstand als Grund für das Scheitern dar, da e<strong>in</strong>e Nachf<strong>in</strong>anzierung <strong>in</strong><br />

dieser Situation nicht organisiert werden konnte.<br />

Mangelhafte Persönlichkeitskompetenz<br />

Die Notwendigkeit, die Beurteilung der Persönlichkeitskompetenz stärker im Prozess<br />

der Bewertung von Gründungsf<strong>in</strong>anzierungen <strong>in</strong> den Vordergrund zu stellen,<br />

wird <strong>in</strong> dieser Untersuchung mehrfach angemerkt (siehe <strong>in</strong>sbes. 4.1), da die <strong>in</strong> diesem<br />

Bereich festgestellten Defizite durchgängig zu beobachten waren, ohne dass<br />

die Gründer selbst und die befragten Kapitalgeber e<strong>in</strong>e h<strong>in</strong>reichende Umschreibung<br />

dieses defizitären Kompetenzspektrums hätten geben können. Auf der Seite<br />

der <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s sche<strong>in</strong>t dies nachvollziehbar – niemand wird ohne Weiteres zugeben<br />

wollen, dass die Ursache e<strong>in</strong>er <strong>Unternehmen</strong>s- bzw. F<strong>in</strong>anzierungskrise vorwiegend<br />

<strong>in</strong> der eigenen Persönlichkeitsstruktur zu suchen ist.<br />

Unsere diesbezüglichen Beobachtungen der <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s können stichwortartig wie<br />

folgt umschrieben werden:<br />

– mangelndes Organisationstalent: wenig ausgeprägte Fähigkeit, Wichtiges<br />

von Unwichtigem zu unterscheiden bzw. delegieren zu können,<br />

– Mängel <strong>in</strong> Bezug auf strukturiertes, überlegtes und zielstrebiges Handeln:<br />

die Auswirkungen des eigenen Handelns waren häufig nicht klar, Zielsetzungen<br />

und dementsprechende Maßnahmepläne fehlten, es überwog Aktionismus,<br />

245

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!