Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF
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zeichnet, e<strong>in</strong>e Art Markenartikel, der über die USA h<strong>in</strong>aus von Boston bis Bukarest<br />
marktbeherrschend ist. MBA-Lehrgänge beruhen auf e<strong>in</strong>em standardisierten<br />
Lehrplan. Sie stellen <strong>in</strong> ihren Lehrplänen Budgetplanung, F<strong>in</strong>anzberichterstattung<br />
und Instrumente zur Kostenkontrolle <strong>in</strong> den Mittelpunkt. Die Lehre beruht<br />
auf e<strong>in</strong>er Mischung aus Fallstudien und mathematisierten Modellen, die jedoch<br />
weitgehend losgelöst vom berufspraktischen Kontext s<strong>in</strong>d. Die angehenden Mana-<br />
ger(<strong>in</strong>nen) lernen <strong>in</strong> der kurzen Zeit ihrer Ausbildung vor allem, analytisch zu<br />
denken und am grünen Tisch rasch Entscheidungen zu treffen. Soziale Situationen<br />
kommen <strong>in</strong> der Ausbildung kaum vor, da sie sich nicht <strong>in</strong> Zahlen darstellen lassen.<br />
Der gesellschaftliche Rahmen, <strong>in</strong> dem die MBAs <strong>in</strong> ihren <strong>Unternehmen</strong> arbeiten,<br />
entgleitet ihrem Blick völlig. Sie erwerben <strong>in</strong> der Ausbildung weder volkswirtschaftliche<br />
noch politische, soziologische oder gar praktische Führungskompetenzen<br />
(vgl. M<strong>in</strong>tzberg 2005).<br />
E<strong>in</strong>er Umfrage der American Economic Association zufolge besitzen die MBA-<br />
Absolvent(<strong>in</strong>n)en zwar hervorragende analytische Fähigkeiten, können diese jedoch<br />
<strong>in</strong> der Regel nur im Rahmen formaler Techniken der Modellierung nutzen,<br />
nicht aber zum Lösen realer Probleme. Die Studierenden waren sogar der Me<strong>in</strong>ung,<br />
dass e<strong>in</strong>e vertiefte Kenntnisnahme der „wahren“ Probleme sie bei der Anwendung<br />
ihrer üblichen Techniken hemmen würde, da dann die vere<strong>in</strong>fachenden<br />
Annahmen der Modelle viel schwerer von ihnen zu akzeptieren wären. Wenn die<br />
Probleme, die <strong>in</strong> den Modellen versteckt s<strong>in</strong>d, plötzlich ans Tageslicht kommen,<br />
neigen die Studierenden dazu, den Kopf e<strong>in</strong>zuziehen. Analytische Brillanz paart<br />
sich so oft mit sozialer Inkompetenz, mit Unkenntnis der Stärken und Schwächen<br />
der Mitarbeiter(<strong>in</strong>nen), Zulieferer, Kund(<strong>in</strong>n)en und sogar mit der Unfähigkeit,<br />
dauerhafte soziale Beziehungen aufzubauen. Die Ausbildung mit ihren Systemwelten,<br />
formalen Algorithmen und parametrischen Methoden bildet allenfalls die<br />
Situation von Großorganisationen ab, die heute außerdem noch hierarchischer und<br />
bürokratischer s<strong>in</strong>d als vor 15 oder 20 Jahren.<br />
E<strong>in</strong>e wichtige Rolle spielten die Managementlehrer dieser neuen Generation, so<br />
z. B. Michael Jensen (2000), der die Pr<strong>in</strong>cipal-Agent-Theorie und mit Meckl<strong>in</strong>g<br />
(Jensen/Meckl<strong>in</strong>g 1976) zusammen die Shareholder-Value-Theorie kreierte. Jensens<br />
Frage war: Wie kann man e<strong>in</strong>en Manager (Agent) dazu br<strong>in</strong>gen, genau das<br />
zu tun, wofür man ihn bezahlt? Und wie kann man verh<strong>in</strong>dern, dass der Agent,<br />
der von den Eigentümern bzw. Aktionären (Pr<strong>in</strong>zipalen) e<strong>in</strong>gesetzt wird, für etwas<br />
anderes als für den Shareholder Value arbeitet? Aktionäre als Eigentümer der<br />
<strong>Unternehmen</strong> müssen den ungeteilten Gew<strong>in</strong>n erhalten. Jeder Dollar oder Euro,<br />
den die Manager <strong>in</strong> Arbeitskräfte oder Umwelt stecken, schmälert das Recht der<br />
Aktionäre, über ihr Eigentum zu entscheiden und ihre Gew<strong>in</strong>ne <strong>in</strong> rentableren <strong>Unternehmen</strong><br />
anzulegen. Das Instrument, mit dessen Hilfe der Manager am besten<br />
kontrolliert werden kann, ist der <strong>in</strong> den 90er Jahren geschaffene globale Markt für<br />
<strong>Unternehmen</strong>, auf dem die Gew<strong>in</strong>nmargen der Manager e<strong>in</strong>er Branche mite<strong>in</strong>an-<br />
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