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Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF

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die bereits vorhandene Geschäftsbeziehung mit dem <strong>Unternehmen</strong> bewertend <strong>in</strong>s<br />

Spiel br<strong>in</strong>gen wird.<br />

Grundsätzlich wird der neue F<strong>in</strong>anzierungsbedarf nach der Gründung des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

zwei Ursachen haben:<br />

1) Der Absatz der eigenen Angebote erweist sich als besser als zunächst vermutet.<br />

Um die vorhandene Nachfrage befriedigen zu können, s<strong>in</strong>d Kapazitätsausweitungen<br />

erforderlich, das heißt weitere Investitionen <strong>in</strong> Betriebsausstattung<br />

oder Waren. E<strong>in</strong>e derartige Wachstumsf<strong>in</strong>anzierung wird über die vorhandene<br />

Bankbeziehung <strong>in</strong> der Regel nicht problematisch werden, wenn die Wachstumspotenziale<br />

überzeugend nachgewiesen werden können und die aktuellen<br />

betrieblichen Kennzahlen dies unterstreichen.<br />

2) Die zweite Ursache, e<strong>in</strong>e Nachf<strong>in</strong>anzierung des <strong>Unternehmen</strong>s aufgrund e<strong>in</strong>es<br />

schlechten Betriebsergebnis, das heißt zu hoher Kosten oder zu niedriger Erträge,<br />

ist weitaus kritischer. Im Zuge der aktuellen Verschärfung der Kreditvergabekriterien<br />

verweigern die Banken <strong>in</strong> diesem Falle meist e<strong>in</strong>e Nachf<strong>in</strong>anzierung.<br />

Auch der Wechsel zu e<strong>in</strong>er anderen Bank wird hier kaum Erfolg versprechen.<br />

Banken deuten dies als Signal für e<strong>in</strong> mögliches Scheitern des <strong>Unternehmen</strong>s.<br />

Die Wachstumsf<strong>in</strong>anzierung ist für <strong>in</strong>novative <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s im Regelfall alternativ<br />

(bzw. ergänzend) mit der Akquise von Beteiligungskapital verbunden. Kapitalbeteiligungsgesellschaften<br />

legen Strategien beim Investitionsprozess an den Tag, die<br />

sich deutlich von den Verhaltensmustern der Banken unterscheiden (Betsch u. a.<br />

2000). Das Interesse am schnellen Erfolg steht im Vordergrund. Die e<strong>in</strong>gegangene<br />

Beteiligung am <strong>Unternehmen</strong> wird den eigenen Handlungsspielraum der möglicherweise<br />

vorhergehenden Alle<strong>in</strong><strong>in</strong>haber weiter e<strong>in</strong>schränken. Auf der anderen<br />

Seite beteiligen sich die Kapitalgeber <strong>in</strong> diesem Falle an strategischen Entscheidungen,<br />

beraten und versorgen ihre Portfolio-<strong>Unternehmen</strong> mit Kontakten, um so<br />

den Firmenwert zu erhöhen. Diese Unterstützung ist nicht zu unterschätzen. Sie<br />

kann die Überlebenschancen des <strong>Unternehmen</strong>s entscheidend steigern.<br />

Das Image der Kapitalbeteiligungsgesellschaften hat <strong>in</strong> der aktuellen Diskussion<br />

gelitten. So wurden vor allem Partnerschaftlichkeit und Fairness im Umgang mit<br />

den <strong>Unternehmen</strong> beanstandet.<br />

Wachstumsunternehmen machen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie die Erfahrung, dass sie im Bemühen<br />

um e<strong>in</strong>e rasche Venture-Capital-F<strong>in</strong>anzierung enttäuscht werden, da mehr als 90<br />

Prozent der Bus<strong>in</strong>ess-Pläne ohne <strong>in</strong>tensive Prüfung wieder zurückgegeben werden.<br />

Der Zeitaufwand für Gründer bei der Eigenkapitalakquise ist demnach immens.<br />

Weitere Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, die hier nicht weiter erwähnt werden können, engen<br />

den Handlungsspielraum von <strong>Unternehmen</strong> bei der Eigenkapitalf<strong>in</strong>anzierung e<strong>in</strong>.<br />

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