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Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF

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– Die Suche nach e<strong>in</strong>er geeigneten Bank mit dem zusätzlichen Wunsch der<br />

Beantragung von Fördermitteln über diese Bank ist für Gründungsvorhaben<br />

mit dem genannten F<strong>in</strong>anzierungsrahmen zunehmend schwieriger<br />

geworden. Gründer sehen diesen Umstand e<strong>in</strong>deutig als Hürde und Beschränkung<br />

ihres Handlungsspielraumes an. Die befragten Banken äußerten<br />

sich zu diesem Thema teilweise deutlich dah<strong>in</strong>gehend, dass Gründungsvorhaben<br />

unterhalb e<strong>in</strong>es gewissen F<strong>in</strong>anzierungbedarfes als nicht<br />

mehr rentabel e<strong>in</strong>zuschätzen s<strong>in</strong>d, da der Betreuungs- und Bewilligungsaufwand<br />

– umso mehr, wenn öffentliche Fördermittel beansprucht werden<br />

– relativ gesehen zu hoch liege. Positive Margen im Kreditgeschäft<br />

s<strong>in</strong>d hierbei quasi nicht mehr vorhanden. Gründern wird damit, selbst<br />

wenn der Eigenkapitalnachweis etwa durch verwandtschaftliche Hilfen<br />

geführt werden kann, der Zugang zu Fremdmitteln extrem erschwert<br />

– oder drastischer ausgedrückt: der „Gründer <strong>in</strong> der Garage“ fällt durch<br />

das Raster, da sowohl privates Wagniskapital als auch die staatlichen<br />

Programme über die Hausbanken zu aufwändig <strong>in</strong> ihrer Adm<strong>in</strong>istrierung<br />

s<strong>in</strong>d (Groß 2005).<br />

– E<strong>in</strong>e zweite Hürde ist <strong>in</strong> der häufig unterstellten unterdurchschnittlich ausgeprägten<br />

<strong>Kompetenzentwicklung</strong> von Kle<strong>in</strong>stgründungen zu sehen. Bei<br />

Beratern im Firmenkundengeschäft der Banken konnte nahezu durchgängig<br />

e<strong>in</strong>e positive Korrelation zwischen vermuteter Kompetenz des Gründers<br />

und se<strong>in</strong>em nachgewiesenen Wissens- und Qualifizierungsstand beobachtet<br />

werden. So beurteilen Banken etwa die Kompetenz von Gründern<br />

bzw. Gründerteams <strong>in</strong> Abhängigkeit von der Komplexität des jeweiligen<br />

Vorhabens und dem objektiv feststellbaren Wissens- und Erfahrungsh<strong>in</strong>tergrund<br />

des Gründers. Während Gründungsvorhaben mit e<strong>in</strong>em gewissen<br />

Innovationsgrad <strong>in</strong> der Regel mit e<strong>in</strong>er akademischen Ausbildung des/der<br />

Gründer verbunden s<strong>in</strong>d, ist dies bei Gründungsvorhaben unterhalb e<strong>in</strong>es<br />

F<strong>in</strong>anzierungsbedarfes von 50.000 Euro bei abnehmender F<strong>in</strong>anzierungssumme<br />

und zunehmender Dienstleistungs- und Handelsausprägung<br />

tendenziell nicht der Fall. E<strong>in</strong>e Reflexion dieser Argumentation mit Gründern<br />

führte zwar <strong>in</strong>sgesamt zu der Bestätigung, dass weniger komplexe<br />

Gründungsvorhaben e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>geres Kompetenzerfordernis mit sich br<strong>in</strong>gen.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs zeigte sich ke<strong>in</strong> messbarer Unterschied im Grad der korrekten<br />

Bewältigung der an den Gründer im Prozess des <strong>Unternehmen</strong>saufbaus<br />

gestellten Anforderungen. Unterschiede waren jedoch dah<strong>in</strong>gehend<br />

zu erkennen, dass Kle<strong>in</strong>stvorhaben <strong>in</strong> der Regel die Notwendigkeit mit sich<br />

br<strong>in</strong>gen, kaufmännische und fachliche Kompetenzen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Person – dem<br />

E<strong>in</strong>zelgründer – zu vere<strong>in</strong>igen, während Gründerteams bei umfangreicheren<br />

Vorhaben mit verteilten Spezialkompetenzen (meistens Trennung der<br />

technischen und betriebswirtschaftlichen Kompetenzen) agieren können.<br />

Die schlüssige Darstellung der Managementkompetenz wurde <strong>in</strong>sgesamt<br />

beidseitig als primäres Erfordernis <strong>in</strong>nerhalb des F<strong>in</strong>anzierungsprozesses

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