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Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF

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4 Welche Typen entrepreneurialer<br />

<strong>Kompetenzentwicklung</strong> lassen<br />

sich unterscheiden?<br />

Die bisherigen Auswertungen s<strong>in</strong>d – bed<strong>in</strong>gt durch die ger<strong>in</strong>ge Größe und Repräsentativität<br />

des Samples – natürlich nicht durchweg generalisierbar. Um die<br />

Risiken und Chancen unterschiedlicher <strong>Kompetenzentwicklung</strong>sverläufe prägnant<br />

verdeutlichen zu können und gleichzeitig e<strong>in</strong>en höheren „Wiedererkennungseffekt“<br />

für an den Projektergebnissen <strong>in</strong>teressierte Gründer(<strong>in</strong>nen) und Berater(<strong>in</strong>nen) zu<br />

erzielen, haben wir uns entschlossen, Typen zu bilden, die die verschiedenen Arten<br />

des selektiven Aufbaus von Kompetenzen, ihrer Ver<strong>in</strong>nerlichung und Handlungswirksamkeit<br />

beschreiben. Diese Typen s<strong>in</strong>d nicht als Persönlichkeitstypen<br />

zu verstehen (obwohl sicherlich auch relativ <strong>in</strong>variante Persönlichkeitsmerkmale<br />

dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gehen), sondern eher als spezifische Habitus, sozusagen als e<strong>in</strong>e den<br />

Gründer(<strong>in</strong>ne)n angewachsene „zweite Haut“, aus der sie nur sehr schwer, z. B.<br />

bei größeren Krisen, herausf<strong>in</strong>den. Der Habitus (im S<strong>in</strong>ne Bourdieus 1993) ist<br />

der Praxiss<strong>in</strong>n von Akteuren, e<strong>in</strong> System von Kompetenzen und Präferenzen, von<br />

Wahrnehmungs- und Gliederungspr<strong>in</strong>zipien, mit deren Hilfe die Realität kategorisiert<br />

und bewertet wird.<br />

Andererseits s<strong>in</strong>d Geschichten zu erzählen, die zeigen, wie Kompetenzen für den<br />

Erfolg oder Misserfolg von <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s wirksam wurden. Für Gründer(<strong>in</strong>nen) besteht<br />

dadurch die Chance, sich mit diesen Typen und Geschichten (teilweise) zu<br />

identifizieren und daraus zu lernen.<br />

4.1 Gründerhabitus – Versuch e<strong>in</strong>er Typologie<br />

Aus unserem Sample konnten wir e<strong>in</strong>ige Typen entrepreneurialer <strong>Kompetenzentwicklung</strong><br />

oder verschiedene Habitus herauskristallisieren, die im H<strong>in</strong>blick auf den<br />

Gründungserfolg jedoch mehr oder weniger erfolgversprechend s<strong>in</strong>d:<br />

(1) „Methodist(<strong>in</strong>)“<br />

Als Paradebeispiel ist hier e<strong>in</strong>e kaufmännisch gründlich qualifizierte Gründer<strong>in</strong><br />

zu nennen, die liebevoll schildert, wie sie alle E<strong>in</strong>zelheiten ihrer Büroorganisation<br />

im Griff hat, e<strong>in</strong> ausführliches Handbuch mit Verfahrensanweisungen im H<strong>in</strong>blick<br />

auf die Behandlung des Kunden schreibt und ihre Qualitätsvorstellungen eisern<br />

den Mitarbeiter(<strong>in</strong>ne)n gegenüber durchsetzt, sich aber ohne Not e<strong>in</strong>en gewerbli-<br />

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