Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF
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<strong>in</strong> Netzwerkstrukturen, die auch helfen, die praktische Geschäftsentwicklung zu<br />
beschleunigen.<br />
Es wurde gezeigt, welche Bedeutung die Netzwerkarbeit <strong>in</strong>sbesondere für<br />
<strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s der New Economy (wissens<strong>in</strong>tensive Dienstleistungsunternehmen)<br />
hat. Deshalb stellt sich die Frage, wie die guten Ansätze von Netzwerkstrukturen<br />
(z. B. Gründerstammtisch u. Ä.) <strong>in</strong> den regionalen Umfeldern professionalisiert<br />
werden können. Zwischenzeitlich gibt es weitreichende Erkenntnisse<br />
aus den Untersuchungen zur <strong>Kompetenzentwicklung</strong> <strong>in</strong> Netzwerkstrukturen<br />
(Borkenhagen u. a. 2004), die allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> der praktischen Realität viel zu<br />
wenig genutzt werden. Den Know-how-Transfer aus dem Forschungsprogramm<br />
„Lernkultur <strong>Kompetenzentwicklung</strong>“ <strong>in</strong> die Praxis der <strong>Unternehmen</strong>sführung<br />
von Gründern und Jungunternehmern zu beschleunigen, ist e<strong>in</strong> unbed<strong>in</strong>gtes<br />
Erfordernis, um die Chancen des Arbeitsmarktes durch erfolgreiche Neugründungen<br />
zu verbessern.<br />
Für die Entwicklung e<strong>in</strong>es Curriculums <strong>in</strong> Bezug auf Ausbildungsrichtungen wie<br />
„kompetenzorientierte <strong>Unternehmen</strong>sführung“ oder „kompetenzorientiertes Personalmanagement“<br />
könnten viele Ergebnisse aus dem beschriebenen Forschungsprogramm<br />
genutzt werden. Die curriculare Aufbereitung der Forschungsergebnisse<br />
würde allerd<strong>in</strong>gs noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e eigene Forschungsarbeit erfordern.<br />
Besondere Anstrengungen sollten unternommen werden, das geme<strong>in</strong>same Lernen<br />
von Studierenden, Jungunternehmern und „alten Hasen“ zu ermöglichen. Solche<br />
neuen Lernformen zu entwickeln, verlangt mehr Flexibilität und Durchlässigkeit<br />
<strong>in</strong> der Aus- und Weiterbildungspraxis. Die Jungunternehmer müssen die Chance<br />
haben, die im Praxisalltag auftretenden Kompetenzlücken situativ zu schließen.<br />
Erfahrungen mit modernen Lernformen (z. B. kollegiale Beratung, Blended Learn<strong>in</strong>g<br />
u. Ä.) liegen vor; sie s<strong>in</strong>d auf die spezifischen Belange von Entrepreneurship<br />
anz<strong>up</strong>assen.<br />
Es wurde gezeigt, dass die <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s ger<strong>in</strong>gen f<strong>in</strong>anziellen Spielraum haben, sich<br />
hochqualifiziertes Personal zu „leisten“. Wenn sich die Personalagenturen zu tatsächlichen<br />
Personaldienstleistern entwickeln würden, müssten sie nicht nur kostengünstiges<br />
Personal anbieten, sondern gleichzeitig auch die <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s <strong>in</strong> Bezug<br />
auf Personalakquisition unterstützen und beraten. Von dieser Erwartung sche<strong>in</strong>en<br />
die gegenwärtigen praktischen Entwicklungen <strong>in</strong> der Bundesagentur für Arbeit<br />
noch sehr weit entfernt zu se<strong>in</strong>. Selbst professionelle Dienstleister tun sich schwer,<br />
e<strong>in</strong>fache und kostengünstige Angebote zu entwickeln, den <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s e<strong>in</strong>en praxis-<br />
orientierten und bezahlbaren Service im Bereich des Personalmanagements zu<br />
bieten. Damit s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong>novative Wege der Personalakquisition geme<strong>in</strong>t, zum<br />
Beispiel durch erfahrene neue Mitarbeiter (Personal 50 plus), die Altersstruktur<br />
oder auch die Geschlechterstruktur zu verbessern. Den Frauen Chancen aufzu-<br />
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