Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF
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nen auch kompetitive Momente zum Tragen kommen. Für den Erfolg wichtig<br />
ist die Herstellung e<strong>in</strong>er authentischen Lernsituation (gegeben nicht nur durch<br />
Simulation von <strong>Unternehmen</strong>sprozessen, sondern auch durch experimentelle<br />
Erprobung realer sozialer Situationen – so weit möglich) und der E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es<br />
breiten Methodenmix’.<br />
So wird z. B. an der FH Frankfurt e<strong>in</strong> <strong>Unternehmen</strong>splanspiel e<strong>in</strong>gesetzt, <strong>in</strong> dem<br />
auch die sozialen und kommunikativen Kompetenzen tra<strong>in</strong>iert werden, die im<br />
Wettbewerb der Teams untere<strong>in</strong>ander virulent werden. In der Endausscheidungsrunde<br />
s<strong>in</strong>d Praktiker(<strong>in</strong>nen) aus <strong>Unternehmen</strong> beteiligt, die die Ergebnispräsentationen<br />
zusammen mit Hochschullehrer(<strong>in</strong>ne)n bewerten.<br />
Aus den heterogenen Anforderungen an die Entrepreneurausbildung leiten sich die<br />
folgenden Lernmethoden für die oben genannten Zielgr<strong>up</strong>pen ab:<br />
1) Kreatives Experimentieren (z. B. <strong>in</strong> Übungsfirmen oder Prä-Inkubatoren) plus<br />
Coach<strong>in</strong>g (im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Unterstützung bei der Potenzialanalyse) plus theoretische<br />
Lehre und praxisnahe Managementausbildung (z. B. durch realistische<br />
Simulationstools, die das soziale Umfeld mit berücksichtigen),<br />
2) Kreatives Experimentieren plus Coach<strong>in</strong>g plus praktisches Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g,<br />
3) Kreatives Experimentieren,<br />
4) Nur theoretische Lehre bzw. praktisches Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g plus Coach<strong>in</strong>g,<br />
5) Besuch von Orientierungs- und Informationsveranstaltungen.<br />
Für das kreative Experimentieren müssen Lernräume zur Verfügung gestellt werden,<br />
die kompetitive Elemente ebenso wie e<strong>in</strong>en Realitätsbezug aufweisen (z. B.<br />
Lösung praktischer Probleme von Kunden) und doch zugleich e<strong>in</strong>en gewissen<br />
Schutz für „halbfertige“ Ideen bieten. In diesem Zusammenhang s<strong>in</strong>d Übungs-<br />
und Simulationsfirmen und Prä-Inkubatoren zum Beispiel <strong>in</strong> Form <strong>in</strong>terdizipl<strong>in</strong>ärer<br />
Themen<strong>in</strong>kubatoren als denkbare Lösungswege zu nennen.<br />
Auch Praktika <strong>in</strong> <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s sollten als Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsvehikel genutzt werden. Realistische<br />
AC, die nicht <strong>in</strong> viele E<strong>in</strong>zelübungen atomisiert s<strong>in</strong>d, gehören ebenfalls zu<br />
den zu empfehlenden Lehr- und Lernmethoden.<br />
Der Entrepreneurship Educator sollte sich bei der Bewertung von Ideen als Coach<br />
verhalten, der aufgrund eigener Gründungserfahrung den Lernenden hilft, ihre<br />
Ressourcen zu erkennen und gezielt auftretende Probleme zu analysieren. Er soll<br />
mit dem Coachee Wege f<strong>in</strong>den, wie dieser die Probleme eigenständig <strong>in</strong> den Griff<br />
bekommen kann (von Rosenstiel 1992). Coach<strong>in</strong>g wird <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />
von uns als zukunftsorientiertes, nicht rückwärts gewandtes (d. h. nicht auf die<br />
möglichen früheren Ursachen von derzeitigen Problemen gerichtetes) Verfahren<br />
def<strong>in</strong>iert, dessen Ausgangspunkt der Wunsch des Klienten nach Erfolg ist. Es geht<br />
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