Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF
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würdigkeitsprüfung bzw. e<strong>in</strong> erstes Rat<strong>in</strong>g des <strong>Unternehmen</strong>s. Hier stößt die herkömmliche<br />
Kreditf<strong>in</strong>anzierung bei kle<strong>in</strong>en <strong>Unternehmen</strong> naturgemäß an Grenzen<br />
(zur Wachstumsf<strong>in</strong>anzierung siehe Kapitel 3).<br />
Banken führen e<strong>in</strong>e Reihe von Gründen an, die letztlich zur Ablehnung von F<strong>in</strong>anzierungsanträgen<br />
führen. Diese liegen <strong>in</strong> der Außendarstellung sämtlich im<br />
Bereich der Kriterien der Kreditwürdigkeitsprüfung, das heißt verursacht durch<br />
den <strong>in</strong> der Nachweispflicht stehenden Unternehmer, während Kriterien der banken<strong>in</strong>ternen<br />
Risikosteuerung und Zusammensetzung des Portfolios nach außen<br />
nicht <strong>in</strong> dieser Form betont werden. An dieser Stelle soll daher zunächst kurz auf<br />
mögliche <strong>in</strong>terne Ablehnungsgründe der Banken selbst e<strong>in</strong>gegangen werden.<br />
Im Rahmen der direkten Frage nach bank<strong>in</strong>ternen Ablehnungsgründen wurde eher<br />
abstrakt das Bankenerfordernis der Vermeidung unnötig hoher Risiken im Allgeme<strong>in</strong>en<br />
und unter Verweis auf die Änderungen im Rahmen von Basel II betont,<br />
während das Anliegen der Institute, Margen im Kreditgeschäft zu erwirtschaften,<br />
das heißt das verständliche Ziel der M<strong>in</strong>imierung von Bearbeitungskosten im Kreditgeschäft,<br />
nur auf ausdrückliche Nachfrage als haus<strong>in</strong>terner Ablehnungsgrund<br />
benannt wurde.<br />
Häufig wurde das eher subjektive Gefühl der <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s selbst zum Ausdruck gebracht,<br />
dass neben Gründen, die beim antragstellenden <strong>Unternehmen</strong> zu suchen<br />
s<strong>in</strong>d, auch unternehmensunabhängige Ablehnungsgründe seitens der Banken e<strong>in</strong>e<br />
Rolle gespielt haben. Hier wurden e<strong>in</strong>e Reihe beobachteter Defizite benannt, die<br />
näher unter 2.4 im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er „Erweiterung des Kompetenzprofiles der Banken“<br />
aufgeführt werden.<br />
Im Folgenden steht die Frage im Vordergrund, welche unternehmensbezogenen<br />
personellen und materiellen Defizite die Banken im Rahmen ihrer Rat<strong>in</strong>gs als<br />
ausschlaggebend für die Ablehnung von Kreditf<strong>in</strong>anzierungen betrachten.<br />
Abbildung 2 gibt e<strong>in</strong>en Überblick über die am häufigsten genannten Gründe für die<br />
Ablehnung von F<strong>in</strong>anzierungsanträgen. Es zeigt sich deutlich, dass das Problem<br />
der Stellung von Sicherheiten und der Nachweis e<strong>in</strong>es ausreichenden Eigenkapitals<br />
dom<strong>in</strong>ierende Ablehnungsgründe s<strong>in</strong>d. Des Weiteren ist die Annahme e<strong>in</strong>es überhöhten<br />
Marktrisikos e<strong>in</strong> besonders häufig genannter Ablehnungsgrund.<br />
Die genannten Argumente zeigen die vorhandene mangelhafte Eigenkapitalausstattung<br />
vieler junger <strong>Unternehmen</strong>, die – verbunden mit der e<strong>in</strong>geschränkten<br />
Möglichkeit, Sicherheiten zu stellen – den Handlungsspielraum der Gründer extrem<br />
e<strong>in</strong>engt. Sie werfen aber auch e<strong>in</strong>en Blick auf die bestehende „Kreditklemme“<br />
<strong>in</strong> der Existenzgründungsf<strong>in</strong>anzierung <strong>in</strong>sgesamt: Da die Banken <strong>in</strong> den letzten<br />
Jahren selbst e<strong>in</strong>e zunehmend ger<strong>in</strong>gere Eigenkapitalausstattung vorzuweisen<br />
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