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Die Zukunft des Geldes

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. Geld in der warenproduzierenden Gesellschaft <strong>des</strong> Kapitalismus.<br />

Auch wenn Geld erst in der letzten dieser Epochen durch seine Wandlung in Kapital zu<br />

einem omnipräsentem Phänomen wurde, so zeigt schon diese Gliederung, daß fur sein<br />

Verständnis eine noch längere historische Zeitspanne, nämlich jene der<br />

warenproduzierenden Gesellschatien, notwendig ist. Erst aus dieser diachronen<br />

Perspektive läßt sich in der Folge die <strong>Zukunft</strong> <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> im Kontext seiner synchronen<br />

Erschei nungsformen diskutieren.<br />

Der eingangs erwähnte Abstraktionsprozeß findet langfristig schubrveise statt. <strong>Die</strong><br />

prinzipielle Abstraktion <strong>des</strong> gesellschaftJichen Wertes vom konkreten Nutzen einzelner<br />

Waren, also die Entstehung der Essenz <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> findet schon in der antiken<br />

Warenproduktion statt. Geld als Geldzeichen bleibt dort jedoch noch einem<br />

Trägermedium von prinzipiell ähnlichem gesellschalllichen Wert, den Münzen aus<br />

edlen Metallen, verbunden. In dem darauf folgenden "dunllen Zeitalter" ist die Waren-<br />

und Geldwirtschaft im Rückzug, die politisch-militarische und ideologische<br />

Hierarchisierung und Straffung der abendländischen Gesellschaft erftihrt jedoch eine<br />

sprunghafte Weiterentwicklung. Gegen Ende der Epoche sind es genau die Finanzkisen<br />

feudaler Politik, die dem Geld zu einem weiteren Entwicklungssprung in der<br />

Renaissance verhelfen. Im Kreditgeld beginnt sich das Geldzeichen von seinem<br />

Warenkörper zu trennen. <strong>Die</strong>ser zweite große Abstrakionsschritt bindet das<br />

Geldzeichen im Prinzip nurmehr an gesellschaftliche Erwartungen und löst es vom<br />

gesellschaftlichen Wert seines Trägermediums. Das ist in gewisser Weise das<br />

Geheimnis <strong>des</strong> Lrbergangs vom Geld als ZirL-ulationsmittel zum Geld als Kapital. <strong>Die</strong><br />

gesamte kapitalistische Epoche kann so, ausgehend vom Wucher- und Handelskapital<br />

und endend im gegenwärtigen System der Finanzintermediäre, als einzige Verfeinerung<br />

eines Abstrahionsprinzips interpretiert werden. Elektronisches Geld erscheint so als<br />

konsequenter und adequater vorläufiger Schlußpunkt dieser Entwicklung.<br />

So grob dieser Grundgedanke aufden ersten Blick auch scheinen mag, so plausibel und<br />

nützlich kann er für eine Einschätzung der <strong>Zukunft</strong> <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> lruchtbar gemacht<br />

werden - was die folgenden drei Unterkapitel zeigen sollen.<br />

'<br />

<strong>Die</strong> Arbeit con Heinsoln (Heinsohn C.. l9S-l) stellt in ihrer Lrberbetonung anderer Aspekte der<br />

Ökononie

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