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Die Zukunft des Geldes

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(vgl. Davies G., a.a.O., S.106). Schon hier sind also Prozesse am Werk gewesen, die<br />

viel später in der sogenannten Quantttdtstheorie <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> lhre theoretische Fassung<br />

fanden: <strong>Die</strong> Anderung der Geldangebotsmenge bestimmt bei sich nur langsam<br />

ändernden Zahlungssitten die Infl ationsrare.<br />

Der Zusammenbruch<br />

der antiken Welt erlolgt nach Meinung der meisten Historiker<br />

unter ihrem eigenen Gewicht. <strong>Die</strong> militärische Kontrolle in den Randgebieten <strong>des</strong><br />

Imperiums mußte immer stärker an lokale Nicht-ROmer delegiert werden, deren<br />

Loyalitllt immer öfter kippte. Analog entgleitet die dezentrale Herstellung römischer<br />

Münze immer mehr der zentralen Staatsgewalt. Nicht authorisierten Anbietern gelingt<br />

persönlicher, lokaler Aufstieg und Reichtum durch Imitationen - off mir dem<br />

Nebeneffekt <strong>des</strong> weiteren Arheizens der allgemeinen Inflation. Am Ende der Antike<br />

blieben eine Reihe kleinerer politischer Einheiten zurück, in denen das meiste <strong>des</strong> in der<br />

Antike entstandenen geldpolitischen Wissens in Vergessenheit geriet. Zwar versuchte<br />

jede der entstehenden Herrscherdynast ien ihre Macht durch die Herausgabe eigener<br />

Münzen zu demonstrieren, die lortgeschritteneren Methoden der klassischen Welt<br />

blieben jedoch bestenfalls in Klöstern verschlossen, schlimmstenfalls wurden sie<br />

verqessen.<br />

1.2 Geld in der feudalen Gesellschaft <strong>des</strong> Mittelalters<br />

Beschreibung <strong>des</strong> wirtschaftlichen Riickschlages der Epoche, se lb.sNe rsorgende Bauern<br />

uncl hierarchische politische und ideologrsche Organisation, Kreu::iige, Pe.st und<br />

ge lthrirtschaftliche Nöte <strong>des</strong> Hochadels, Zusamntenbruch <strong>des</strong> Feuclali.smus.<br />

Das oft als "finsteres Zeitalter" bezeichnete Mittelalter hat zwar zur Entwicklung der<br />

direkten Mechanismen <strong>des</strong> Geldwesens vergleichsweise wenig beigetragen, da Geld<br />

jedoch ein in die politischen Prozesse einer Gesellschaft eingewobenes Element ist,<br />

kann die Bedeutung der politisch-ökonomischen<br />

Dynamik <strong>des</strong> Mittelalters ftir das<br />

Geldwesen keines',vegs vernachlässigt rverden. Ganz generell sind die mittelalterlichen<br />

Gesellschaften dadurch gekennzeichnet, daß die verschwundenen komplizierteren<br />

Regelmechanismen<br />

der antiken Weit durch einfachere, archaisch-hierarchische<br />

Okonontie l0

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