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Die Zukunft des Geldes

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3.Elektronisches Geld und Akzeptanz<br />

3.1 Geldpsychologische Einflüsse auf Nutzung und Akzeptanz<br />

Mit der Einfihrung elektroruschen Gel<strong>des</strong> geht eine weitere Immaterialisierung und<br />

Entsinnlichung einler. Geld als zentraler Wen in der Gesellschaft hat aber neben der rein<br />

ökonom.ischen noch eine Reihe anderer Funktionen. Danut ist aber mit einer relativ<br />

langen Anpassungsdauer im Verhalten der Konsumentlnnen zu rechnen. Im folgenden<br />

werden die verschiedenen Anspniche an Geld dargestellt und einige geldpsychologische<br />

Aspekte diskutiert, die deutlich machen sollen, dass die Nutzung und Akzeptanz neuer<br />

Geldformen ganz entschieden von iker konkreten Ausgestaltung unter Berücksichtigung<br />

verschiedener Faktoren abhängen.<br />

Entgegen der weit verbreiteten Nleinung, Geld habe nur eine rein ökonomische Funltion<br />

und sei im Zuge der zunehmenden Arbeitsteilung als adaquates Tauschmittel entstanden,<br />

gibt es auch Erklärungsansätze,<br />

die den Ursprung <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> im Geltungs- und<br />

Schmuckbedürlrus der Menschen suchen. Auch das Bedürfir.is nach Auszeichnung, Rang<br />

und Macht sowie k-ultische bzw. rituelle Wurzeln werden als wesentliche<br />

Bestimmungsgninde fur die EntwickJung <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> angesehen (vgl. Raab G., 1998, 71).<br />

Wem man die Entwicklung <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> funl,rional betrachtet ergeben sich die Epochen<br />

<strong>des</strong> Hortgel<strong>des</strong> (Schmuckgeld. Prestigegeld), <strong>des</strong> Tauschgel<strong>des</strong> (Tauschmittel) und <strong>des</strong><br />

Verkehrsgel<strong>des</strong> (Zahlungsmittel, Maßeinheit). Legt man die jeweilige ,,Geldsubstanz"<br />

zugrunde findet man die mythischbedingte Geldsubstanz (Vluschelgeld), die<br />

stoffivertbedingte Geldsubstanz (Silber, Gold etc.) und die funl:tionsbedingte<br />

Geldsubstanz @apiergeld, Buchgeld) (ebd 72f). In der historischen Analyse zeigt sich,<br />

dass der Abstrakionsgrad <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> immer rveiter zugenommen hat. <strong>Die</strong><br />

Elekrronisierung und die damit einhergehende völlige Entmaterialisierung ist so gesehen<br />

eine Fortschreibung der bisherigen Entwicklung. Sie weist aber auch Züge einer<br />

radikalen Neulormierung auf, da durch die beabsichtige Münzgeldsubstitution selbst<br />

Kleinbeträge sich in den Händen der Verbraucherlnnen rue mehr matenalisieren müssen<br />

und so der gesamte ökonomische Kreislauf von Gelderwerb und Konsumption ,,virtuell"<br />

- aber mit realen Auswirkungen - erfolgen könnte.<br />

Soaiala Aspekte 6l6nMlsch€r, G€/<strong>des</strong> zvJ

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