Die Zukunft des Geldes
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gegebener Werte gegen solche verstoßen hat und gesellschaftliche Achtung befürchten<br />
muß (die bis zu Diskiminierungen fuhren kann. wie z.B. Homoserualität). Letzteres<br />
bedeutet also, daß die Entwicklung der kultureilen Wertesysteme - ausgedruckl in<br />
Umgangsformen mit der Obrigkeit, aber auch im Umgang mit pluralistischen<br />
Lebensformen in hohem Maße bestimmen wird, welche Rolle Anonymitiit in einer<br />
Gesellschaft spielt' In einer Gesellschaft mit identifizierbaren dominanten Werten und<br />
zentralistischen Machtslrukturen wird eine Person P aus grundsätzlichen Lrberlegungen<br />
von ihrem Recht aul Privatheit Gebrauch machen und ihre .Anonymität gewahrt wissen<br />
woilen. Sie wird nur dann bereit sein, sie (teilweise) aufzugeben, wenn sie entweder<br />
gesellschaftliche Normen dazu zwingen oder besondere positrve Anreize damit<br />
verbunden sind. In einer Gesellschaft mit demokatischer Tradition und einem positiven<br />
Zugang zt verschiedenen Lebenstbrmen ist der individuelle A-nspruch auf das Recht auf<br />
Anonymität möglichenveise weniger stark ausgeprägt. Gerade solche Gesellschaften<br />
sehen aber das Recht auf Privatheit als Grundrecht an, das es zu schL.itzen gilt.<br />
Aus staatlicher Sicht kam dann keine Anonymität gewährt werden, wenn sogenannte<br />
öffentliche Interessen gewahrt werden müssen. so werden z.B. Käuferlnnen von<br />
Schußwaffen registriert, Grundstucke kann man nicht anonym erwerben usw.<br />
Auch im privanvirtschatllichen Bereich kann P nicht völlig anonym bleiben, - ja tritt<br />
sogar bewußt aus ihr heraus - wenn sie etwa in den Genuß bestimmter Stammkunden-<br />
Vorteile oder Clubangebote kommen möchte.<br />
Mit dem ständig wachsenden Einsatz neuer Informations- und Kommunikations-<br />
technologien kommt ein neuer Aspek von Anonymität daz'.t: Da an verschiedenen<br />
Schnittstellen Daten über Personen und Institutionen anfallen, ist es fur einzelne<br />
Individuen meist nicht mehr nachvollziehbar, wer welche Zugriffe auf welche<br />
Informationen hat. D h die Kontrolle über die eigene Privatsphäre ist der<br />
Entscheidungsbefugnis der Betroffenen weitgehend entzogen. Daniber hinaus ist es<br />
durch die Zusammenfuhrung verschiedener Datenquellen möglich, ziemlich genaue<br />
Tätigkeits- und Persönlichkeitsprofile zu erstellen. Ein besonderes Problem in diesem<br />
Zusammenhang stellt der fehlende Kontexlbezug dar. Der Erhebungskontext der Daten<br />
ist in der Regel ein ganz anderer, als der Auswertungskontexl, was zu Fehlinterpretatio-<br />
nen und ..falschen" Bildern füken kann.<br />
Sazialo Aspekto elekttonischon Galdas<br />
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