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Wahlverhalten älterer Frauen. Alter, Geschlecht und ... - KOBRA

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(Grafik basierend auf Colemann 1990, 10)<br />

Die Verbindung zwischen der Makroebene der Gesellschaft <strong>und</strong> des politischen Systems mit der<br />

Mikroebene des individuellen Akteurs erfolgt über Brückenannahmen, welche die Wahrnehmung<br />

des Individuums über Vorgänge auf der Makroebene strukturieren. Brückenannahmen bilden die<br />

Gr<strong>und</strong>lage des Entscheidungsprozesses eines Individuums über Handlungen. Aus den Handlungsentscheidungen<br />

diverser Akteure auf der Mikroebene resultiert durch die Aggregierung der Einzelhandlungen<br />

eine neue Ausprägung der Makroebene.<br />

Aus Colemans Modell lässt sich die Forderung an Theorien sozialer Prozesse ableiten, dass diese<br />

Begründungen umfassen müssen, welche die Veränderungen der Makrostruktur als Folge individuellen<br />

Verhaltens erklären. Das Modell Colemans stellt eine Abgrenzung von Theorien des Strukturfunktionalismus<br />

dar, die, so die Kritik, Wandel auf der Makroebene durch Markophänomene erklären<br />

(Coleman 1986). Die drei Themenfelder dieser Arbeit haben gemeinsam, dass sie als soziale<br />

Phänomene nach diesem Schema systematisiert werden können. <strong>Alter</strong>n der Gesellschaft ist einerseits<br />

ein makrosoziologisches Phänomen, das in Form von generationen- <strong>und</strong> kohortenspezifischer<br />

Sozialstruktur auftritt. Andererseits handelt es sich um kumulierte Effekte des <strong>Alter</strong>ns von Individuen,<br />

die eine große Varianz in der jeweiligen Form des <strong>Alter</strong>ns <strong>und</strong> im jeweiligen Umgang aufweisen<br />

(Kohli 1992). Bei politischer Partizipation handelt es sich einerseits um die Kumulation politischer<br />

Einstellungen <strong>und</strong> Verhaltensäußerungen einer Gesellschaft – für die in der Politikwissenschaft<br />

der Terminus Politische Kultur eingebürgert ist – andererseits handelt es sich um das politische<br />

Verhalten von Individuen mit sehr unterschiedlichen Einstellungs- <strong>und</strong> Verhaltensmustern. Im<br />

Themenfeld <strong>Geschlecht</strong> gibt es eine vergleichbare Differenzierung zwischen Mikro- <strong>und</strong> Makroebene<br />

in Form gesellschaftlich akzeptierter <strong>Geschlecht</strong>srollennormen, Stereotypen <strong>und</strong> individuellen<br />

Adaptionsformen von <strong>Geschlecht</strong>srollen sowie von Mustern sozialer Ungleichheit.<br />

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