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Wahlverhalten älterer Frauen. Alter, Geschlecht und ... - KOBRA

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führt, die Einstellung zu einem Objekt ist also gewissermaßen die Summe von beliefs einer „overall<br />

attitude“ (1981, 264). Während Einstellungen wie Parteiidentifikation oft langfristig stabil sind,<br />

gehen Fishbein <strong>und</strong> Ajzen (1981, 272f.) davon aus, dass beliefs, ihre Gewichtung <strong>und</strong> deren Evaluationen<br />

erheblichen Schwankungen unterliegen.<br />

Der zweite Baustein ihrer Theorie des Zusammenhangs von Einstellung <strong>und</strong> Verhalten sind die im<br />

sozialen Umfeld wahrgenommenen subjektiven Normen. Diese bestehen aus dem belief welche<br />

Verhaltensoptionen spezifischen Referenzgrößen im sozialen Umfeld positiv oder negativ bewertet<br />

werden <strong>und</strong> wie hoch die Motivation in Übereinstimmung mit diesen zu handeln ist.<br />

Fishbein <strong>und</strong> Ajzen gehen davon aus, dass bevor es zu einer Handlung kommt, eine Verhaltensintention<br />

gebildet wird. Eine Gr<strong>und</strong>annahme ist, dass soziales Verhalten willentlich <strong>und</strong> Folge einer<br />

bewussten Handlungsintention ist 5 . Bevor diese Handlungsintention gebildet wird, werden subjektive<br />

Normen <strong>und</strong> die Einstellungen gegenüber Verhaltensoptionen mit der relationalen Wichtigkeit<br />

attitudinaler <strong>und</strong> normativer Komponenten abgeglichen. In einer Art Gewichtungsprozess wird aus<br />

den möglichen <strong>Alter</strong>nativen nach Maßstäben subjektiver Rationalität die beste Handlungsintention<br />

ermittelt.<br />

(Grafik nach: Ajzen & Fishbein 1980, 84)<br />

Die Theory of Reasoned Action kann als ein weiter Ansatz der Rational Choice Familie interpretiert<br />

werden, mit der Ergänzung die abstrakte Logik des Rational Choice Ansatzes von Downs um eine<br />

Theorie der Verhalten zugr<strong>und</strong>e liegenden psychischen Prozesse <strong>und</strong> deren sozialer Einbettung zu<br />

erweitern (vgl. Arzheimer & Schmitt 2005; Rudi & Schoen 2005). Dabei gehen beide Ansätze von<br />

5 Ajzen (1985 & 1987) lieferte ein weiteres Konzept der Verhaltenserklärung durch Einstellungen, die Theory<br />

of Planned Behavior. Die Theory of Planned Behavior ist die allgemeinere Theorie in der die Theory of Reasoned<br />

Action den Spezialfall der kompletten willentlichen Kontrolle des resultierenden Verhaltens darstellt.<br />

Nicht vollständig willentliche Verhaltensziele weisen ein hohes Maß an Unsicherheit auf, z.B. Suchtmittelkonsum<br />

oder Verhalten, was stark von anderen Personen oder äußeren Einflüssen abhängt (Ajzen 1988). Dieses<br />

Konzept erklärt auch nichtwillentliche Verhaltensweisen. Die Theorie of Reasoned Action hat den Stellenwert<br />

eines Sonderfalls dieser Theorie.<br />

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