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Wahlverhalten älterer Frauen. Alter, Geschlecht und ... - KOBRA

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10.3.8 Weitere Einflussfaktoren auf die lebenslange politische Sozialisation<br />

10.3.8.1 Medien<br />

Medien gelten als weitere wichtige Sozialisationsinstanz, deren Einfluss nur schwer nachzuweisen<br />

ist (vgl. Brettschneider 1997). Die Wirkung ähnelt insofern der schulischen Sozialisation als auch<br />

hier eher subtil Normen vermittelt <strong>und</strong> Agenden definiert werden. Bei den Fragen zur Mediennutzung<br />

war schnell auffallend, dass sich die Muster der politischen Mediennutzung auf die beiden<br />

Muster der „tagesaktuellen Mediennutzung mit politischen Anteilen“ <strong>und</strong> der „unterhaltungssuchenden<br />

Mediennutzung“ reduzieren lassen. Diese sind nahezu deckungsgleich mit den Gr<strong>und</strong>mustern<br />

der politischen Partizipation bei den Befragten (siehe Abschnitt 10.1.) 137 .<br />

Das Muster der „tagesaktuellen Mediennutzung mit politischen Anteilen“ beinhaltet die regelmäßige<br />

Nutzung von tagesaktuellen Medien für den Nachrichtenkonsum <strong>und</strong> eine Nutzung politischer Medieninhalte,<br />

die stärker variiert. Zu den tagesaktuellen Medien gehören im Normalfall die Tagesschau,<br />

die Lektüre der jeweiligen Regionalzeitung <strong>und</strong> in vielen Fällen der tagesbegleitende Hörfunkkonsum.<br />

Je nach Senderpräferenz informieren sich die Konsumentinnen in unterschiedlichen<br />

Anteilen über tagesaktuelle Ereignisse <strong>und</strong> Politik. Insbesondere die eher stark an Politik Interessierten<br />

präferieren die stärker wortbeitragshaltigen Formate der öffentlich-rechtlichen Sender.<br />

Ebenso unterscheidet sich der Anteil derer, die Fernsehformate mit politischen Informationen <strong>und</strong><br />

Diskussionen konsumieren, deutlich am Grad des politischen Interesses.<br />

Zum anderen gibt es das Muster der „unterhaltungssuchenden Mediennutzung“. Dieses Muster umfasst<br />

in der Regel den Konsum der Tagesschau <strong>und</strong> in einigen Fällen die Lektüre der Regionalzeitung.<br />

Das zentrale Motiv der Unterhaltungssuche insbesondere für den Fernsehkonsum artikuliert<br />

Frau Schröder:<br />

BR3_1 (233)<br />

INTERVIEWER: Was für Fernsehprogramme sehen Sie?<br />

FRAU SCHRÖDER: Och, wenn ich mal vorm Fernseher sitze, dann guck ich durch, wo<br />

was zum Lachen ist. (…) Das bleib ich (lacht)<br />

INTERVIEWER: (lacht)<br />

FRAU SCHRÖDER: Den Trübsal kann ich alleene blasen, da brauch ich keinen Fernsehen<br />

angucken.<br />

INTERVIEWER: Ja .. <strong>und</strong> gucken Sie auch politische Programme?<br />

FRAU SCHRÖDER: Ne. .. da guck ich mal so kurz rin <strong>und</strong> wenn sie anfangen zu streiten,<br />

dann zu streiten, dann ach ... da reg ich mich bloß uff. Und <strong>und</strong><br />

INTERVIEWER: Hören Sie Radio?<br />

137 Diese Muster der Mediennutzung weisen Übereinstimmungen mit den Mediennutzungsmustern Unterhaltunsmilieu<br />

<strong>und</strong> Niveaumilieu auf, die Künem<strong>und</strong>, Albers <strong>und</strong> Vaske (2009, 40f.) auf Basis der Daten des <strong>Alter</strong>ssurvey<br />

entwickeln. Die Autoren beziehen sich aber nicht auf politische Mediennutzung.<br />

201

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