Wahlverhalten älterer Frauen. Alter, Geschlecht und ... - KOBRA
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von Aktivitäten <strong>und</strong> Ereignissen in verschiedenen Lebensbereichen <strong>und</strong> institutionalisierten Handlungsfeldern<br />
31 .<br />
Die Kohorten in dieser Art von Lebensverlaufforschung umfassen wenige Jahrgänge, die mit Kohorten<br />
mit einiger zeitlicher Distanz verglichen werden. Bei dieser Art von Kohortenanalysen werden<br />
Mustervergleiche auf Basis umfassender Daten durchgeführt, die detailliert die Verläufe von Kohorten<br />
zu historischen Ereignissen in Beziehung setzen. Eine Reihe der vorliegenden Anwendungen<br />
des Lebenslaufansatzes nutzen die Möglichkeit aus verschiedenen inhaltlichen Bereichen, Informationen<br />
in hoher Dichte zu analysieren (u.a. Diewald & Solga 1995; Huinink 1995; Maas, Borchelt &<br />
Mayer, 1996; Mayer 1995, 1996; Scherger 2007; Sorensen & Trappe 1995; Tölke 1987). Lebensverlaufsanalysen<br />
sind als quantitative Längsschnittforschung angelegt <strong>und</strong> liefern Ergebnisse die für<br />
andere Forschungszugänge gut verwertbar sind. Sie sind je nach Fragestellung <strong>und</strong> zur Verfügung<br />
stehenden Daten durch vielfältige andere Lebensbereiche ergänzbar (zum Beispiel Ges<strong>und</strong>heitsindikatoren<br />
bei Maas, Borchelt & Mayer 1996). In einer solchen Umsetzung wird jede Kohorte als<br />
„Makrobiographie“ interpretiert (vgl. Fogt 1982, 27) <strong>und</strong> bezieht sich auf die strukturellen <strong>und</strong><br />
historischen Besonderheiten jeder Kohorte in Form von Kohortenschicksalen“ (Maas, Borchelt &<br />
Mayer 1996).<br />
Im Zusammenhang mit der Fragestellung dieser Arbeit sind die Ergebnisse der Lebensverlaufsforschung<br />
insbesondere hilfreich, um die Besonderheiten der Lebensverläufe der untersuchten Gruppe<br />
zu verstehen.<br />
4.3.6 <strong>Alter</strong>n als Makrophänomen: Diskussion<br />
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Gemeinsamkeit der vorgestellten Ansätze der Analyse<br />
von <strong>Alter</strong>n auf der Makroebene darin besteht, dass sie sich am Konzept der Kohorte orientieren<br />
(vgl. Metje 1994, 17f.; Settersten 1999). Sie heben unterschiedliche Aspekte der Kohorte hervor<br />
<strong>und</strong> haben unterschiedliche Voraussetzungen für die methodische Umsetzung. Das Konzept der<br />
Generation ist ein Kohortenansatz, der auf die Mechanismen der Herstellung von Kohärenz <strong>und</strong><br />
Differenzierung distinkter Jahrgangsgruppierungen ausgerichtet ist. Die analytische Perspektive<br />
des Generationskonzeptes ist auf die Auswirkungen historischer Bedingungen <strong>und</strong> kollektiver Erfahrungen<br />
hinsichtlich der Entwicklung von Norm-, Identitäts- <strong>und</strong> Deutungsmustern gerichtet. Die<br />
historischen Situationen als Settings, <strong>und</strong> die Einbettungen in den Fluss von älteren <strong>und</strong> jüngeren<br />
Generationszusammenhängen führt zu eigentümlichen, kollektiv geteilten Bezügen der Identitäten,<br />
die in Form der Verarbeitung dieser Bezüge bei der Konstruktion von Biographien untersucht werden<br />
können (Bude 2004). Ein weiterer Zugang ist die Analyse geteilter Geschmacks-, Wert- <strong>und</strong><br />
Normmuster im Vergleich zu anderen Kohorten, sowie in der Auswirkung auf das Verhalten <strong>und</strong><br />
Erleben von Individuen zu sehen.<br />
31 Ähnlich definiert Levy (1996, 76) Lebensverlauf als die „soziale Verortung einer Person in einer gegebenen<br />
Periode ihres Lebens, die „somit gr<strong>und</strong>sätzlich durch ein Bündel von Partizipationen mit den dazugehörigen<br />
Positionen <strong>und</strong> Rollen gekennzeichnet [ist], ihr Lebensverlauf ist die spezifische Abfolge dieser Konfigurationen."<br />
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