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Wahlverhalten älterer Frauen. Alter, Geschlecht und ... - KOBRA

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KS7_1 (169)<br />

INTERVIEWER: Und hatten Sie bei solchen Themen im Großen <strong>und</strong> Ganzen die gleichen<br />

Ansichten wie ihr Mann?<br />

FRAU SCHNEIDER: Wir waren ziemlich verschieden.<br />

INTERVIEWER: Ja?<br />

FRAU SCHNEIDER: .. Mja .. haben auch immer gekabbelt um irgendwas. (lacht) ....<br />

Das (Wort unverständlich)... ne.. für’n Krieg hab ich nichts übrig ... das war ne ... Diese<br />

Unfälle, diese Explosionen, die ´se da immer machen (…) wo die Menschen da verkrüppelt<br />

sind <strong>und</strong> ... auseinandergerissen werden. Das ist auch alles nicht das ... da<br />

guck ich auch ziemlich weit weg. Dann kommt mir der Krieg wieder! (lacht) Die<br />

Trecks, ich hab ja das miterlebt (…) wie die Trecks immer durchs Dorfs gefahren<br />

sind, ne. .... Waren auch nicht schön .... Ne, sonst gibt es nichts zu berichten.<br />

Direkt im Anschluss nach der Thematisierung ihrer Ablehnung von <strong>Frauen</strong> in der Politik taucht das<br />

Thema der Trecks wieder auf. Zu diesem Zeitpunkt lautet die Darstellung von Frau Schneider noch,<br />

dass ihr Vater „im KZ“ gestorben sei. Auf die Frage, ob ihre Distanz zur Politik auch mit ihrem Vater<br />

– gemeint war als Opfer des Nationalsozialismus – zu tun hatte, stellt sich heraus, dass es sich um<br />

ein Lager der Besatzungsmächte gehandelt hat (siehe vorheriger Abschnitt).<br />

KS7_1 (528)<br />

FRAU SCHNEIDER: Von der Politik habe ich ja nicht viel übrig .. <strong>und</strong><br />

INTERVIEWER: Wie kommt das denn?<br />

FRAU SCHNEIDER: Och weiß nicht ...<br />

INTERVIEWER: Nicht nötig oder?<br />

FRAU SCHNEIDER: Haben wir uns damals so geärgert, bei dem .. beim Adolf da. Der<br />

alle .. also (…) Da hab ich gesprochen, da mach ich nichts mehr.<br />

INTERVIEWER: Da haben Sie, worüber haben Sie sich da geärgert?<br />

FRAU SCHNEIDER: Tüchtig, ne! Mit dem Krieggeschichten (…) <strong>und</strong> <strong>und</strong> die ganzen,<br />

wie ich die Leute alle gesehen habe, wie sie gekommen sind <strong>und</strong> den Trecks <strong>und</strong> vertrieben<br />

worden sind, von da oben, da meinte man, verdammt noch mal, muss denn<br />

das alles so sein?<br />

INTERVIEWER: Und spielt Ihr Vater da auch ne Rolle?<br />

FRAU SCHNEIDER: .. Das könnte auch sein. Der Vater der war weg nachher ... <strong>und</strong> .....<br />

ach ich weiß es nicht<br />

INTERVIEWER: Da waren Sie 20 in etwa, ne?<br />

FRAU SCHNEIDER: Hm?<br />

INTERVIEWER: Waren Sie da soso 18, 20 als das passiert ist?<br />

FRAU SCHNEIDER: Nein, das war doch ... während des Krieges, nach dem Zusammenbruch<br />

war das, haben die den doch geholt. Die Russen geholt.<br />

INTERVIEWER: Ach nach dem Krieg?! Ah!<br />

FRAU SCHNEIDER: Ja! Danach .. Das was das nachher. Das war nach dem Krieg.<br />

INTERVIEWER: mh ..<br />

FRAU SCHNEIDER: Da haben sie ihne geholt .. da zogen die Russen in Greifswald ein<br />

INTERVIEWER: mh<br />

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