26.12.2013 Aufrufe

Wahlverhalten älterer Frauen. Alter, Geschlecht und ... - KOBRA

Wahlverhalten älterer Frauen. Alter, Geschlecht und ... - KOBRA

Wahlverhalten älterer Frauen. Alter, Geschlecht und ... - KOBRA

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

12 Fazit: Diskussion der Ergebnisse <strong>und</strong> Folgerungen<br />

12.1 Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

Die Dimensionen <strong>Alter</strong>(n), <strong>Geschlecht</strong> <strong>und</strong> politische Partizipation, deren Zusammenhang in dieser<br />

Arbeit am Beispiel <strong>älterer</strong> <strong>Frauen</strong> bei den B<strong>und</strong>estagswahlen 2002 <strong>und</strong> 2005 untersucht wurde,<br />

bilden in dieser Gruppe typische Muster aus. In diesen typischen Mustern zeichnen sich die biographischen<br />

Prägungen, die im Verlauf des Lebens gemacht wurden, ebenso ab wie die aktuelle Lebenssituation.<br />

Beide Aspekte, biographische Prägungen <strong>und</strong> Lebenssituation, sind durch strukturelle<br />

Einflüsse (Bildung, Beruf, Herkunftsfamilie, Partner, etc.) systematisch beeinflusst.<br />

Das gemeinsame Erleben eines historischen Abschnittes bedeutet, dass sich die geteilte Erfahrung<br />

einer sozioökonomischen Ausgangssituation, einer ähnlichen politischen Sozialisation <strong>und</strong> eines<br />

<strong>Geschlecht</strong>errollenmodells auf das politische Verhalten <strong>und</strong> Erleben der heute älteren <strong>Frauen</strong><br />

nachhaltig auswirkt. Dieses gemeinsame Erleben lässt sich in Form von politischen Generationen<br />

beschreiben, die sich durch mehr oder weniger gut abgrenzbare kollektive Erfahrungen von anderen<br />

unterscheiden. Für die heute älteren <strong>Frauen</strong> in der B<strong>und</strong>esrepublik lassen sich Generationen<br />

unterscheiden, die wesentliche Sozialisationserfahrungen primär vor, während oder nach der Phase<br />

des zweiten Weltkrieges <strong>und</strong> des Nationalsozialismus gemacht haben. In diesen Phasen sind<br />

Rahmenbedingungen der politischen Sozialisation wie auch die zeitgeschichtlichen Erfahrungen<br />

des Kriegs- <strong>und</strong> der Nachkriegszeit individuell unterschiedlich. Im Fall des hier untersuchten weiblichen<br />

Teils der Hitlerjugendgeneration wird deutlich, dass ein großer Teil der <strong>Frauen</strong> dieser Geburtsjahrgänge<br />

nachhaltig durch eine politische Sozialisation beeinflusst ist, die <strong>Frauen</strong> als Teil<br />

ihrer <strong>Geschlecht</strong>errolle Distanz zur Politik <strong>und</strong> eine Fokussierung auf den Bereich des Häuslich-<br />

Privaten zuschreibt. Diese Zuschreibung, bei der sich in der untersuchten Gruppe nationalsozialistische<br />

Erziehungsziele <strong>und</strong> traditionelle Wertemuster ergänzen <strong>und</strong> verstärken, bestehen für die<br />

Generation fort <strong>und</strong> sind trotz eines erheblichen gesellschaftlichen Wandels für die Mehrheit bis<br />

heute wirksam. Dennoch ist die Gruppe der älteren <strong>Frauen</strong> der Hitlerjugend-Generation heterogen.<br />

Dies ist eine Auswirkung der individuell unterschiedlichen Lebenslagen <strong>und</strong> Erfahrungen während<br />

246

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!