26.12.2013 Aufrufe

Wahlverhalten älterer Frauen. Alter, Geschlecht und ... - KOBRA

Wahlverhalten älterer Frauen. Alter, Geschlecht und ... - KOBRA

Wahlverhalten älterer Frauen. Alter, Geschlecht und ... - KOBRA

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

7 Verbindende Konzepte <strong>und</strong> vorliegende Forschungsergebnisse<br />

7.1 Politische Sozialisation <strong>und</strong> politische Generationen<br />

Das Konzept der politischen Generation ist in Anlehnung an den Mannheimschen Generationenbegriff<br />

entwickelt worden <strong>und</strong> weist gr<strong>und</strong>legende begriffliche Übereinstimmungen mit diesem auf<br />

(Klecka 1971; Lepsius 1973; Fogt 1982; Metje 1994). Das theoretisches Konzept versucht „die zeittypischen<br />

politischen Einstellungen, Orientierungen <strong>und</strong> Verhaltensdispositionen zu einem verstehbaren<br />

Gesamtbild zu integrieren“ (Fogt 1981, 3). Die Gr<strong>und</strong>annahme des Konzeptes politische<br />

Generation ist, dass die Zugehörigkeit zu einer <strong>Alter</strong>sgruppe einen wichtigen <strong>und</strong> zu anderen Erklärungsfaktoren<br />

politischen Verhaltens gleichwertigen Stellenwert hat, der nicht nur auf das chronologische<br />

Lebensalter zurückgeführt werden kann.<br />

Fogt (1982, 21; vgl. auch Metje 1994) definiert eine politische Generation als „diejenigen Mitglieder<br />

einer <strong>Alter</strong>sgruppe oder Kohorte, die -mit bestimmten Schlüsselereignissen konfrontiert- zu einer<br />

gleichgesinnten bewussten Auseinandersetzung mit den Leitideen <strong>und</strong> Werten der politischen<br />

Ordnung gelangten, in der sie aufwuchsen.“ Die Definition von Fogt enthält in der Formulierung<br />

„gleichgesinnten bewussten Auseinandersetzung“ drei Elemente, die irreführend oder problematisch<br />

sind. Unter der irreführenden Formulierung „gleichgesinnt“ wird nicht gleichförmig in politischen<br />

Anschauungen verstanden werden, vielmehr sind verschiedene, auch politische, Binnendifferenzierungen<br />

in einem Generationszusammenhang in Form von Generationseinheiten möglich.<br />

Diese Binnendifferenzierungen stellen sich im historischen Längsschnitt als Milieus oder Subkulturen<br />

dar, die einem zeitlichen <strong>und</strong> personellen Wandel unterliegen, aber sich fortlaufend entwickeln<br />

(vgl. Lipset 1962, 292). Die Annahme einer „bewussten Auseinandersetzung“ enthält zwei Setzungen,<br />

die so nicht zu teilen sind. Eine „Auseinandersetzung“ setzt eine aktive Beschäftigung voraus,<br />

die meiner Meinung nicht unbedingt nötig ist um prägende Effekte durch das historische Sozialisationssetting<br />

zu erzielen. Auch die Prämisse, dass die „bewusst“ erfolgen muss, ist eine nicht nach-<br />

90

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!