Wahlverhalten älterer Frauen. Alter, Geschlecht und ... - KOBRA
Wahlverhalten älterer Frauen. Alter, Geschlecht und ... - KOBRA
Wahlverhalten älterer Frauen. Alter, Geschlecht und ... - KOBRA
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
sentlich erachtete Merkmalskombinationen in der Stichprobe repräsentiert waren, als auch im<br />
Sinne einer theoretischen Sättigung aus weiteren Interviews kein wesentlicher Erkenntnisgewinn<br />
mehr zu erwarten war. Allerdings gab es auch forschungsökonomische Restriktionen, was den<br />
zeitlichen Umfang <strong>und</strong> die räumliche Verortung der Interviewpartnerinnen betrifft. Zudem mussten<br />
alle Interviews in einigermaßen vergleichbarem zeitlichen Abstand zur B<strong>und</strong>estagswahl durchgeführt<br />
werden, um Einflüsse aktueller Ereignisse, der öffentlichen Meinung <strong>und</strong> mögliche Veränderungen<br />
der Entscheidungssituation durch kürzere Abstände zur Wahl bei den Interviews im<br />
wesentlichen konstant zu halten.<br />
Es wurde vorab entschieden, die Interviews zu gleichen Teilen in Ost- <strong>und</strong> Westdeutschland durchzuführen.<br />
Aus arbeitsökonomischen Gründen bot sich für die Durchführung der westdeutschen<br />
Interviews der Raum Nordhessen an. In Ostdeutschland wurden Interviews im Raum Erfurt <strong>und</strong> in<br />
einer ländlichen Gemeinde in Brandenburg durchgeführt 96 .<br />
8.2.5 Feldzugang<br />
Der Feldzugang <strong>und</strong> damit der Kontakt zu möglichen Befragten, wurde über verschiedene Arten<br />
von Einrichtungen wie Altentreffs <strong>und</strong> Seniorennachmittage verschiedener Träger hergestellt.<br />
Hierbei wurde zunächst telefonisch <strong>und</strong> dann schriftlich Kontakt zu den Funktionsträgern dieser<br />
Einrichtungen hergestellt <strong>und</strong> das Vorhaben dargelegt. Dies sollte sowohl die Kooperationsbereitschaft<br />
dieser Personen, also auch die Möglichkeit zur Überprüfung der gemachten Angaben zum<br />
Vorhaben sicherstellen. Über die angesprochenen Vermittlungspersonen kam der Kontakt zu den<br />
Befragten zu Stande. Die Einführung in das Untersuchungsfeld durch vertrauenswürdige Dritte<br />
sollte dazu beitragen ein subjektives Sicherheitsgefühl der Befragten herzustellen, da die Interviews<br />
bevorzugt in den Privaträumen der Befragten stattfinden sollten 97 . Gleichzeitig bot sich so<br />
die Gelegenheit vorab ein vages Bild der potentiellen Befragten in der Einrichtung zu erhalten <strong>und</strong><br />
dies mit den Erfordernissen der Stichprobe abzugleichen 98 . Zu Beginn der Anwerbephase von Interviewteilnehmerinnen<br />
folgte auf jede Bereitschaftserklärung zur Teilnahme die Vereinbarung<br />
eines Interviewtermins. Es wurde allen Befragten ein Merkzettel ausgehändigt, der auch Anschrift<br />
<strong>und</strong> Telefonnummern des Interviewers enthielt. Dies sollte zu einer möglichst hohen Ausschöpfung<br />
der vereinbarten Termine führen, sowie auch als vertrauensbildende Maßnahme dienen Bei den<br />
96 In der zunächst nicht geplanten Wiederholungsbefragung im Jahr 2005 wurden neben den noch erreichbaren<br />
Befragten der ersten Welle noch fünf neue Personen befragt, welche nach den Kriterien einer zusätzlichen<br />
Region (Bayern) <strong>und</strong> ländlicher Raum in Westdeutschland ausgewählt wurden.<br />
97 Dies hat mehrere Zielsetzungen. Einerseits sollte die Befragte möglichst wenig durch die Interviewsituation<br />
beeinflusst werden. Zudem bestand so die Möglichkeit Einblick in die individuelle Ausgestaltung der Lebenswelt<br />
der Befragten zu erhalten. Darüber hinaus finden sich in der Forschungsliteratur Hinweise auf eine deutliche<br />
Verbesserung des Antwortverhaltens durch ein solches Vorgehen (vgl. Kühn & Porst 1999, 20).<br />
98 Als Schwierigkeit stellte sich der Kontakt über <strong>Alter</strong>sheime bei dem Versuch der erneuten Befragung in der<br />
zweiten Welle heraus. Hier konnten in einigen Fällen die Mitarbeiter keine Auskunft geben, da ihnen die Befragten<br />
unbekannt waren. Die Recherche zum Verbleib der Befragten wurde entsprechend aufwendig, da nur<br />
wenige der Mitarbeiter über den Zeitraum der ersten <strong>und</strong> zweiten Befragungswelle in der gleichen Einrichtung<br />
oder Station tätig waren.<br />
132