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Hörspiel. Form und Funktion.

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gesucht <strong>und</strong> gef<strong>und</strong>en, um zur Millionengemeinde der Hörer zu sprechen, der<br />

außengelenkte, weltverb<strong>und</strong>ene, der engagierte, der dialogische, der monologische <strong>und</strong><br />

der absolute Typ, der mit dem R<strong>und</strong>funk spielt, so wie die anderen mit der Außen- <strong>und</strong><br />

Innenwelt spielen, enthüllend, fordernd, anklagend, bekämpfend, lachend <strong>und</strong> verlockend<br />

<strong>und</strong> schwerelos equilibristisch.<br />

Es wird immer die Aufgabe einer umsichtigen Programmleitung sein, den <strong>Hörspiel</strong>plan<br />

einer R<strong>und</strong>funkanstalt so zusammenzustellen, daß keine der genannten intentionalen<br />

Gr<strong>und</strong>haltungen des funkischen Spiels kurz kommt, daß aber auch mit Hilfe einer immer<br />

differenzierteren Hörerforschung die Programmerwartung <strong>und</strong> das Reaktionsvermögen<br />

der verschiedenen Hörerschichten <strong>und</strong> -gruppen ergründet <strong>und</strong> die Dosierung der<br />

Spielgruppen dem Bedarf einigermaßen angepaßt <strong>und</strong> so die <strong>Funktion</strong> des<br />

<strong>Hörspiel</strong>schaffens erfüllt wird. Vorläufig erwartet sich der weitaus größte Teil der<br />

<strong>Hörspiel</strong>fre<strong>und</strong>e entweder nur Zerstreuung <strong>und</strong> Entspannung oder Lebenshilfe durch<br />

glaubhafte Gestaltung leicht nachvollziehbarer, zeitnaher Konfliktsituationen des<br />

Individuums <strong>und</strong> der Gruppe.<br />

Gr<strong>und</strong>formen des Spielgeschehens<br />

Die Typen des Wirklichkeitsbezuges decken sich mit den Absichten der Autoren. Die<br />

Gr<strong>und</strong>formen des Spielgeschehens spiegeln keine Gr<strong>und</strong>haltungen, sondern Strukturen,<br />

die sich als dramaturgisch brauchbare Möglichkeiten anbieten. Diese Strukturen sind die<br />

Gerüste, die der Autor mit Bauelementen aller Art füllt. Sie haben losgelöst vom<br />

Gegenstand der Spiele kein Eigenleben, sondern werden mitbestimmt durch die<br />

angestrebte <strong>Form</strong> des Wirklichkeitsbezugs. Es lassen sich vier Gr<strong>und</strong>formen erkennen,<br />

aus denen wiederum zahllose Varianten sich entwickelt haben: das handlungsbestimmte<br />

Spiel, das dialogische Spiel, das monologische Spiel <strong>und</strong> das reine Stimmenspiel mit<br />

seiner letzten Konsequenz, dem reinen Schallspiel. Nur das letzte kennt keinen Bezug auf<br />

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