Hörspiel. Form und Funktion.

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die Herstellung von Musiken und Filmen, Schallplatten und Sendungen. Man vereinfacht
und vervollkommnet Aufnahmeverfahren und Apparaturen und man knüpft an ältere
Erfahrungen an. Die Bandaufnahme erlaubt es den Experimentatoren, die Töne aus ihrem
»realistischen« oder dramatischen Zusammenhang herauszulösen, sie zu verändern, zu
kombinieren, zu organisieren und dem Gehör neue Möglichkeiten erschließen zu lernen.
Auf Band oder Platte fixiert, sind sie nicht mehr gebunden an die Geste eines
Instrumentalisten, an das Knarren einer Pforte, an das Vorbeirollen eines Zuges.
Das Technikerteam arbeitet mit verlangsamter oder beschleunigter Bandwiedergabe, mit
Synchronisationen aller Art, mit Mehrband-Mikrophonen, mit Tonerzeugern, die
harmonische und Tempoverschiebungen ermöglichen, und mit Trickaufnahmen aller Art.
Der Rundfunk als Wegbereiter seiner Hörspiele
Gebraucht man den Begriff der Dramaturgie in einem dem Wesen des Rundfunks
gemäßen erweiterten Sinn, indem man sie als Kunst der optimalen Gestaltung zum
Zwecke der bestmöglichen Wirkung betrachtet, so umfaßt die Arbeit des Dramaturgen das
Gesamtprogramm, mit dem sie sich im künstlerischen Sektor als Dramaturgie im
herkömmlichen Sinne, im aktuellen Sektor als Dramaturgie der Wirklichkeit beschäftigt.
Dramaturgie ist damit Dienst am Hörer, dort mit künstlerischen, hier mit nur sprachlichen,
radiophonischen und psychologischen Techniken.
Sie erfüllt eine publizistische Funktion, die zeitlich den propagandistischen Bemühungen
vorausgeht und von größerem Gewicht ist als diese. Diese Funktion wird um so besser
erfüllt, je mehr man vom Hörer weiß. Die wichtige, aber als Informationsquelle begrenzte
Hörerforschung wird ergänzt durch die Tätigkeit der Aufsichtsgremien, die sich als
Vertreter der Interessen vieler Hörergruppen betrachten, obwohl sie im allgemeinen
weniger Gruppen Gleichgesinnter als Gleichgelenkter im Auge haben, also Hörer nicht in
ihrer Eigenschaft als autonome Individuen, sondern als Arbeitnehmer oder Arbeitgeber,
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