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Hörspiel. Form und Funktion.

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3. Stimme: (fern, rufend) Habt Ihr den König Admetos gesehen?<br />

1. Stimme: (nahe) War er hier?<br />

Verschiedene Stimmen (auf verschiedenen Ebenen): Nein. Nein. Nein. Nein. (Schritte, schnell<br />

einen Gang entlanglaufend. Hall. Türenschlagen)<br />

Wache: Majestät? Pheres: (ärgerlich) Hofmarschall! Stimmen: Er war nicht hier.<br />

Wache: Er hatte doch die Fre<strong>und</strong>e herbefohlen.<br />

Weibliche Stimme: Und uns Flötenspielerinnen.<br />

(Trompetenblasen, nahe <strong>und</strong> fern)<br />

Stimmen: Admee-tos! Ad-mee-tos!<br />

(Trompetenblasen, fern, <strong>und</strong> ausblenden)<br />

(Pause. Stille. Dann Schritte im Sand, nicht zu laut).<br />

Chor: (fern) Admetos!« ...<br />

Im gleichen Jahr 1951 hörte man Günter EICHs ernsthafte Komödie »Fis mit Obertönen«,<br />

deren Titel schon verrät, daß ein Ton von bestimmter Höhe, leitmotivisch durch das Spiel<br />

gehend, die Handlung bestimmt.<br />

Zum Schluß muß bemerkt werden "daß fast alle namhaften deutschen <strong>Hörspiel</strong>autoren<br />

der Musik im Spiel wenig Aufmerksamkeit schenken <strong>und</strong> daß es bisher nur ganz<br />

vereinzelt zur Zusammenarbeit zwischen Dichtern <strong>und</strong> Musikern gekommen ist. Meist<br />

beschränkt sich ihre Kontaktnahme auf gelegentliche Stipvisiten der Autoren bei Proben,<br />

während es dem Spielleiter, bisweilen in Gemeinschaft mit dem Dramaturgen, überlassen<br />

bleibt, die Textvorlage im Einvernehmen mit dem Komponisten zum Spielbuch<br />

auszuweiten.<br />

Bei den Franzosen wird diese Zusammenarbeit planmäßig exerziert. So erhielt »La<br />

grande tentation de Saint-Antoine« von Michel Ghelderode, mit der Musik von Louis de<br />

Meester, den Prix Italia 1957. Allerdings hält das Werk die Mitte zwischen Funkoper <strong>und</strong><br />

<strong>Hörspiel</strong>, aber es ist deshalb doch kein Zwitter, sondern ein Typus sui generis.<br />

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