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Hörspiel. Form und Funktion.

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Schließen wir diesen Abschnitt mit einem guten Satz von Karl Markus MICHEL: »Die<br />

Utopie des R<strong>und</strong>funks mag die Fleischwerdung des Wortes sein - die des <strong>Hörspiel</strong>s ist die<br />

Verwandlung der Welt durch das Wort, die ohne eine Verwandlung des R<strong>und</strong>funks gar<br />

nicht möglich wäre.«<br />

Musik im <strong>Hörspiel</strong><br />

Die seit Mitte der zwanziger Jahre immer wiederholte Feststellung, die Wirkungsmittel des<br />

<strong>Hörspiel</strong>s seien Wort, Ton <strong>und</strong> Geräusch, darf nicht dazu verführen, die drei akustischen<br />

Phänomene innerhalb der neuen Spielform, zu denen noch die Raumakustik <strong>und</strong> die Stille<br />

kommen, als "gleichgewichtig zu bewerten. Geht die Führung auf die ,Musik über, so wird<br />

die Grenze überschritten, die wir im Gegensatz zu KNILLI zwischen <strong>Hörspiel</strong> <strong>und</strong><br />

Klangmontage ,ziehen möchten. Der Versuch, dem Geräusch die Führung zu übergeben,<br />

der in den ersten Jahren des Experimentierens wiederholt gewagt wurde, zeitigte<br />

Ergebnisse, die wenig mit dem <strong>Hörspiel</strong> als einer auch vom Rezipienten kontrollierbaren<br />

Kunstform zu tun haben.<br />

Wenn wir im Hinblick auf die Wirkung, die der Programmverantwortliche nie aus den<br />

Augen verlieren darf, am Primat des Wortes im <strong>Hörspiel</strong> festhalten, weil wir von den<br />

Pariser <strong>und</strong> Kölner Experimenten für das Massenmedium R<strong>und</strong>funk keinen revolutionären<br />

Wandel erwarten, so reizvoll die Versuche für die Fachleute auch sein mögen, dann kann<br />

die Aufgabe der Musik im <strong>Hörspiel</strong> stets nur eine dienende sein. Innerhalb dieser<br />

Einschränkung aber gibt es recht verschiedene Möglichkeiten. Zunächst muß man<br />

ausgehen von der noch immer bestehenden <strong>und</strong> wohl nie ganz zu überwindenden<br />

Aufgliederung der Gesamtproduktion an <strong>Hörspiel</strong>en im weiteren Sinn in Sendespiele, also<br />

dem neuen Medium angepaßte Bühnenwerke, <strong>und</strong> in Originalhörspiele, die eigens für den<br />

R<strong>und</strong>funk <strong>und</strong> in Kenntnis seiner dramaturgischen Sonderstellung geschrieben werden.<br />

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