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Hörspiel. Form und Funktion.

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<strong>Funktion</strong>ale Faktoren jenseits der <strong>Form</strong><br />

Im Spannungsfeld zwischen Rufer <strong>und</strong> Hörer<br />

Das <strong>Hörspiel</strong> <strong>und</strong> sein Publikum<br />

Die Publizistikwissenschaft hat mit den modernen Massenmedien, ihrem<br />

Forschungsgegenstand, leider eines gemeinsam: sie hat nach Henricus Johannes<br />

PRAKKE eben erst begonnen, sich zur »Lehre vom Zwiegespräch im menschlichen<br />

Zusammenleben« zu bekennen <strong>und</strong> den » Kommunikator« gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

zusammenzusehen mit dem »Rezipienten«.<br />

Das Mehrzweckinstrument R<strong>und</strong>funk verfolgt die publizistischen Ziele der Unterrichtung,<br />

Belehrung, Unterhaltung <strong>und</strong> Beeinflussung nebeneinander, in Programmsparten von<br />

ganz unterschiedlicher Struktur, die sich substantiell in zwei große Gruppen aufteilen<br />

lassen: die Informationssendungen einschließlich einordnender <strong>und</strong> deutender<br />

Kommentierung <strong>und</strong> die gestalteten, aus dem Rohstoff geformten Darbietungen. Das<br />

<strong>Hörspiel</strong> im engeren <strong>und</strong> im weiteren Sinn gehört zu den Darbietungen <strong>und</strong> ist deren<br />

Krönung. An ihm wie an gewissen Arten anspruchsvoller Musik wird eine Tatsache<br />

deutlich, die die Publizistikwissenschaft unseres Wissens bisher nicht expressis verbis<br />

ausgesprochen hat: auch der R<strong>und</strong>funk ist in seiner Gesamtleistung nur potentiell, nicht<br />

aber praktisch Massenmedium. Nicht alle seine Sendungen können von allen seinen<br />

Rezipienten aufgenommen werden, auch wenn ihr Empfang rein technisch für niemanden<br />

mehr ein Problem ist. Es gibt Grenzen des Aufnahmevermögens, des Interesses <strong>und</strong> der<br />

Empfangsbereitschaft. Das bedeutet aber, daß Prakkes »Zwiegespräch« nicht auf allen<br />

Gebieten mit allen R<strong>und</strong>funkhörern stattfinden kann, <strong>und</strong> ferner, daß es nicht mit<br />

Sicherheit von seiten des Kommunikators so gesteuert werden kann, daß alle teilhaben<br />

können <strong>und</strong> wollen <strong>und</strong> daß das Zwiegespräch wirklich zustandekommt. Zwei Umstände<br />

sind hier zu bedenken: einmal das ganz verschieden begrenzte Aufnahmevermögen der<br />

Hörer, dann ihre Ablenkung durch andere <strong>Form</strong>en <strong>und</strong> Inhalte der Kommunikation im<br />

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