Hörspiel. Form und Funktion.

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die Resonanz, die des jungen Erzählers Robert BOLT Schauspiel »Thomas More«
gefunden hat, und zwar, obwohl man sich endgültig jenseits von Gut und Böse glaubt.
Zuzugeben ist einem Autor wie Herbert ASMODI, daß die Begeisterung über eine
sinnfällige Moral bisweilen in einen Routineakt kollektiver Heuchelei ausarten kann, aber
es gibt ja noch etwas anderes als die sinnfällige Moral, nämlich das Sich-selbst-
Treubleiben eines um Wahrheit und Sauberkeit, um Erkenntnis und Gerechtigkeit
ringenden und zugleich von der Unvollendbarkeit des Menschen und seiner Welt tief
überzeugten Einzelnen und Einsamen.
Vom Text zur Sendung
Der Aufstellung eines Spielplans geht die Beschaffung von Texten voraus und damit die
Verhandlung mit Autoren. Ein Teil der Werke, die der Dramaturg dem Leiter der
Hörspielabteilung vorschlägt, wird als Tonband von anderen Rundfunkanstalten
übernommen oder in eigener Aufzeichnung wiederholt. Die Mehrzahl der Spiele wird aber,
in der Regel aus Texten bestehen, die erfahrenen oder zwischendurch auch neu zu
erprobenden Autoren in Auftrag gegeben werden. Dabei halten sich Adaptierungen von
deutschen und ausländischen Bühnenwerken und Originalhörspiele, zu denen wir bedingt
auch freie Bearbeitungen epischer Vorlagen rechnen, im allgemeinen die Waage. Gute
Übersetzer zu gewinnen ist schwer, weil Sprechtexte in der Regel mehr
Einfühlungsvermögen fordern als reine Literatur, die für Leser bestimmt ist. In zeitnahen
realistischen Spielen bereitet der oft und gerne gebrauchte Slang besondere
Schwierigkeiten.
Anpassungen von Texten, die für den Theaterbesucher oder auch für den Romanleser
geschrieben sind, finden sich häufiger im Angebot als Originalhörspiele. Wohl teilen viele
Autoren ihre schriftstellerischen Pläne den Hörspielabteilungen zeitig mit, so daß die
Möglichkeit für Absprachen hinsichtlich des Titels, einer etwa innewohnenden Tendenz,
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