SOZIALBERICHT 2011-2012 - Armutskonferenz
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KONSUMENTENPOLITIK<br />
Verbraucherschutz im Internet<br />
Neben der Bearbeitung von Amtshilfeersuchen<br />
waren die österreichischen Mitglieder des Behördenkooperationsnetzwerkes<br />
mit der Abwicklung<br />
von jährlich stattfindenden europaweiten<br />
Marktüberwachungs- und Durchsetzungsmaßnahmen<br />
im Rahmen von sogenannten internationalen<br />
Surftagen („Sweeps“) in Bezug auf die<br />
Internetauftritte gewisser Branchen befasst.<br />
Dabei galt es einerseits die durch den „Sweep<br />
2010“ – betreffend Karten für Freizeitveranstaltungen<br />
– von Österreich aufgedeckten Verstöße<br />
bei 70% der überprüften Webseiten weiter zu verfolgen.<br />
Zu beanstanden waren vor allem die Allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen der Kartenbüros.<br />
Im Kleingedruckten fanden sich unter anderem<br />
Klauseln, die eine nachträgliche Preiserhöhung<br />
ermöglichen sollten oder Rechtsansprüche der<br />
KonsumentInnen wegen verspäteter Lieferung<br />
der Eintrittskarten ebenso ausschließen sollten<br />
wie Schadenersatzansprüche. Im Zuge der Durchsetzungsphase<br />
konnte die Einstellung aller Zuwiderhandlungen<br />
bewirkt werden.<br />
Der „Sweep <strong>2011</strong>“ zu Verbraucherkrediten zeigte<br />
bei etwas mehr als der Hälfte der von Österreich<br />
geprüften Webseiten Verstöße an. Diese betreffen<br />
hauptsächlich mangelnde Angaben von Banken<br />
und KreditvermittlerInnen über die Kosten<br />
des Kredits, wozu Gesamtbelastung, effektiver<br />
Jahreszinssatz und Einzelheiten der Kosten zählen.<br />
Hier dauern die entsprechenden Durchsetzungsmaßnahmen<br />
noch an.<br />
Insgesamt zeigen auch diese beiden „Sweeps“<br />
eine bereinigende und sensibilisierende Wirkung<br />
auf die geprüften Branchen und unterstreichen<br />
die Bedeutung des Netzwerks in Bezug auf<br />
eine umfassendere Einhaltung der relevanten<br />
Verbraucherschutzbestimmungen.<br />
4.1.4 VERANSTALTUNGEN<br />
Wilhelminenberg-Gespräche <strong>2011</strong><br />
Im Zentrum der vom BMASK organisierten 11. Wilhelminenberg-Gespräche<br />
„Catch me if you can! Geschäfte<br />
an der Grenze des Erlaubten“ standen „Internetabzocke“,<br />
unerbetene Werbeanrufe („cold<br />
calls“) und unseriöse Werbeveranstaltungen.<br />
Diese drei Problemkreise wurden bei der Tagung<br />
aus verwaltungsrechtlicher, zivilrechtlicher und<br />
strafrechtlicher Sicht beleuchtet. PraktikerInnen,<br />
BehördenvertreterInnen und WissenschafterInnen<br />
aus Österreich, Deutschland und der Schweiz kamen<br />
zu Wort. Die Tagung bot einen umfassenden<br />
Querschnitt über die aktuelle Rechtslage und zeigte<br />
wirksame Gegenmaßnahmen auf. Der Tagungsband<br />
erschien <strong>2012</strong> im Verlag Österreich.<br />
Konsumentenpolitisches Forum <strong>2011</strong><br />
Beim Konsumentenpolitischen Forum, zu dem<br />
Konsumentenschutzminister Rudolf Hundstorfer<br />
am 19. und 20. Mai <strong>2011</strong> geladen hatte, urgierten<br />
die TeilnehmerInnen angesichts der anhaltenden<br />
Probleme mit überraschend hohen Mobil-Telefonrechungen<br />
bei Datendienstnutzungen, dass<br />
KonsumentInnen bei Erreichen von vereinbarten<br />
Kostengrenzen einer weiteren Nutzung aktiv zustimmen<br />
müssen (Einrichtung von Kostenlimits).<br />
Auch das Thema Verschuldung wurde unter verschiedenen<br />
Aspekten beleuchtet. Neben der<br />
Vorstellung präventiver Ansätze wie einem Pilotprojekt<br />
zur Budgetberatung bekräftigten die<br />
TeilnehmerInnen den Bedarf an einer rechtlichen<br />
Verankerung des Rechts auf ein Girokonto,<br />
auch wenn es erfreulicherweise bereits mehrere<br />
Angebote von Banken für ein Basiskonto gibt.<br />
Schließlich wurden die neuen Entwicklungen<br />
rund um die Papierrechnung diskutiert. Es solle<br />
das Recht der KonsumentInnen sein, sich<br />
bewusst zwischen Papier- und elektronischer<br />
Rechnung zu entscheiden.<br />
Konsumentenpolitisches Forum <strong>2012</strong><br />
Am 30. und 31. Mai <strong>2012</strong> fand das Konsumentenpolitische<br />
Forum zum siebten Mal statt. Im Zentrum<br />
standen mehrere europäische Entwicklungen.<br />
Erörtert wurden im Speziellen die Verbraucherrechte-Richtlinie,<br />
die Vorschläge einer Richtlinie für alternative<br />
Streitbeilegung und einer Verordnung für<br />
online Streitbeilegung sowie die Richtlinie über<br />
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