SOZIALBERICHT 2011-2012 - Armutskonferenz
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WIRTSCHAFTS- UND FINANZKRISE: BMASK-MONITORING DER SOZIALEN AUSWIRKUNGEN 2008-<strong>2012</strong><br />
mutsgefährdungsquote (siehe Kapitel 14). Diese<br />
den Lebensstandard stabilisierende Funktion<br />
der Sozialausgaben ist auch eine wesentliche<br />
Ursache dafür, dass Österreich schneller als viele<br />
andere EU-Staaten bei der Wirtschaftsleistung<br />
auf einen Wachstumspfad zurückkehren konnte.<br />
Dadurch konnte das Wachstum der Sozialausgaben<br />
wieder gedrosselt werden.<br />
15.2.5 STEUEREINNAHMEN IM<br />
KONJUNKTURELLEN VERLAUF<br />
Gerade die Belastung der öffentlichen Haushalte<br />
stellt eine schwierige Herausforderung im Zusammenhang<br />
mit der Bewältigung der Finanz-, Wirtschafts-<br />
und Schuldenkrise dar. Zum einen wirkte<br />
sich die expansive Fiskalpolitik, die eine international<br />
koordinierte Reaktion auf den konjunkturellen<br />
Schock darstellte, negativ auf die öffentlichen<br />
Haushalte aus, zum anderen kam es bei den Steuern<br />
zusätzlich zu deutlichen Einnahmeausfällen.<br />
Die Berichte des BMASK-Krisenmonitorings<br />
zeigen den Verlauf der Steuereinnahmen und<br />
differenzieren hierbei nach direkten Steuern<br />
(Einkommensteuer, Lohnsteuer, Kapitalertragsteuer,<br />
EU-Quellensteuer und Körperschaftsteuer),<br />
Umsatzsteuer sowie sonstigen Steuern.<br />
Der Vergleich der Jahreswerte 2008 bis <strong>2011</strong> zeigt<br />
einen beträchtlichen Einnahmenverlust 2009 von<br />
7,6% oder 5,2 Mrd. EUR. In den Jahren danach<br />
kam es zu einer kontinuierlichen einnahmenseitigen<br />
Erholung, aber erst im Jahr <strong>2011</strong> konnten insgesamt<br />
wieder um 1,9% oder 1,3 Mrd. EUR mehr<br />
Steuereinnahmen lukriert werden als 2008.<br />
Während der Abgabenerfolg aus der Umsatzsteuer<br />
im gesamten Berichtsverlauf relativ konstant<br />
blieb, führten der konjunkturelle Einbruch<br />
und die Bankenkrise vor allem zu hohen Einbußen<br />
bei der Körperschaftssteuer, die auch bis<br />
Ende <strong>2011</strong> noch nicht gänzlich ausgeglichen<br />
werden konnten: 2009 waren im Vergleich zum<br />
Vorjahr um 2,1 Mrd. EUR (rd. -35%) weniger Einnahmen<br />
aus der Körperschaftssteuer festzustellen;<br />
dieser Rückgang wurde bis <strong>2011</strong> auf rd. 11%<br />
reduziert, wohingegen bei den Einnahmen aus<br />
der Lohnsteuer zwischen 2008 und <strong>2011</strong> wieder<br />
eine Zunahme von 2,2% zu erkennen ist.<br />
Ein aktueller Vergleich der Monatssummen Jänner<br />
bis August <strong>2012</strong> zum Vorkrisenjahr 2008<br />
zeigt eine deutliche Steigerung der gesamten öffentlichen<br />
Abgaben von 8,5%; bei den direkten<br />
Steuern ist zwar ein nomineller Anstieg von 3%<br />
feststellbar, inflationsbereinigt entspricht dies<br />
aber einem Rückgang, der nicht nur krisenbedingt<br />
erfolgte, sondern auch aus der Steuerreform<br />
2009 resultiert (siehe Abschnitt 15.3.1). Die<br />
Einnahmen aus der Umsatzsteuer verzeichneten<br />
seit 2008 ein deutliches Plus von 12,5%:<br />
Veränderung der Steuereinnahmen von 2008-<strong>2012</strong> 1)<br />
14,0%<br />
12,0%<br />
+12,5%<br />
10,0%<br />
8,0%<br />
+8,5%<br />
6,0%<br />
4,0%<br />
+3,0%<br />
2,0%<br />
0,0%<br />
Öffentliche Abgaben gesamt<br />
direkte Steuern 2)<br />
Umsatzsteuer<br />
Quelle: BMF<br />
1) jeweiliger Vergleichszeitraum: Monatssummen Jänner-August<br />
2) veranlagte Einkommensteuer, Lohnsteuer, Kapitalertragssteuern, EU-Quellensteuer, Körperschaftssteuer<br />
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