SOZIALBERICHT 2011-2012 - Armutskonferenz
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ARBEITSRECHT UND ZENTRAL-ARBEITSINSPEKTORAT<br />
henden Antidiskriminierungsrichtlinien im Bereich<br />
der Arbeitswelt. Die Diskussionen im Rat<br />
konzentrieren sich derzeit auf die Diskriminierungsgründe<br />
Alter und Behinderung.<br />
Entsendepaket<br />
Im Frühjahr <strong>2012</strong> hat die Europäische Kommission<br />
einen Richtlinienvorschlag zur Durchsetzung<br />
der Richtlinie 96/71/EG über die Entsendung von<br />
ArbeitnehmerInnen im Rahmen der Erbringung<br />
von Dienstleistungen vorgelegt. Ziel des Richtlinienvorschlages<br />
ist es, die praktische Anwendung<br />
der Entsenderichtlinie zu verbessern und<br />
eine wirksame Umsetzung und Durchsetzung<br />
zu ermöglichen. Vorgesehen sind auch Kontrollmaßnahmen<br />
und Sanktionen, um Missbrauch<br />
zu vermeiden und den Schutz der entsandten<br />
ArbeitnehmerInnen zu gewährleisten.<br />
Durch den Vorschlag für eine Verordnung (Monti<br />
II) sollen allgemeine Grundsätze über die Ausübung<br />
des Rechts auf kollektive Maßnahmen<br />
im Kontext der Dienstleistungs- und Niederlassungsfreiheit<br />
festgelegt werden. Es soll das Verhältnis<br />
sozialer Grundrechte zu den wirtschaftlichen<br />
Grundfreiheiten geklärt werden.<br />
2.5.2 EU-ARBEITNEHMERiNNEN-<br />
SCHUTZRECHT<br />
Neufassung der Richtlinie elektromagnetische<br />
Felder<br />
Im Juni <strong>2011</strong> hat die Kommission den Vorschlag<br />
für eine Richtlinie über Mindestvorschriften zum<br />
Schutz von Sicherheit und Gesundheit der ArbeitnehmerInnen<br />
vor der Gefährdung durch physikalische<br />
Einwirkungen (elektromagnetische<br />
Felder) vorgelegt. Es handelt sich bei diesem<br />
Vorschlag um eine Neufassung der bestehenden<br />
Richtlinie 2004/40/EG.<br />
Der Kommissionsvorschlag legt Mindestvorschriften<br />
zum Schutz vor elektromagnetischen<br />
Feldern (EMF) am Arbeitsplatz fest.<br />
Für zeitvariable, elektrische, magnetische und<br />
elektromagnetische Felder mit Frequenzen von<br />
0 bis 300 GHz sind Expositionsgrenzwerte festgelegt.<br />
Grundsätzlich dürfen ArbeitnehmerInnen<br />
nicht elektromagnetischen Feldern ausgesetzt<br />
werden, die diese Grenzwerte überschreiten.<br />
Die im Richtlinienvorschlag festgelegten Expositionsgrenzwerte<br />
und Auslösewerte beruhen<br />
hauptsächlich auf Empfehlungen der internationalen<br />
Kommission für den Schutz vor nichtionisierender<br />
Strahlung (ICNIRP).<br />
Der Richtlinienvorschlag sieht eine Gefährdungsbeurteilung<br />
vor, auf deren Grundlage Präventionsmaßnahmen<br />
zu setzen sind. Erforderlichenfalls<br />
ist ein Aktionsplan auszuarbeiten. Weiters<br />
werden Regelungen zur Information, Unterweisung<br />
und Beteiligung der ArbeitnehmerInnen sowie<br />
zur Gesundheitsüberwachung getroffen.<br />
Am 24. April <strong>2012</strong> ist die Richtlinie <strong>2012</strong>/11/EU<br />
des Europäischen Parlaments und des Rates<br />
zur Änderung der Richtlinie 2004/40/EG über<br />
Mindestvorschriften zum Schutz von Sicherheit<br />
und Gesundheit der ArbeitnehmerInnen vor der<br />
Gefährdung durch physikalische Einwirkungen<br />
(elektromagnetische Felder) in Kraft getreten.<br />
Durch diese Richtlinie wird die Umsetzungsfrist<br />
der RL 2004/40/EG um 18 Monate bis zum 31.<br />
Oktober 2013 verlängert.<br />
CIBELES Projekt<br />
Das CIBELES Projekt (Convergence of Inspectorates<br />
Building a European Level Enforcement System)<br />
wurde vom Ausschuss hoher Arbeitsaufsichtsbeamter<br />
(SLIC) im Jahr 2009 bewilligt und<br />
von der Europäischen Kommission finanziert.<br />
Unter der Leitung von Spanien nahmen neben<br />
Österreich auch Belgien, Frankreich, Deutschland,<br />
Ungarn, Italien, Malta und Portugal an<br />
dem Projekt teil. Die Ziele dieses Projekts sind<br />
die Verbesserung der grenzüberschreitenden<br />
Strafverfolgung bei der Übertretung von ArbeitnehmerInnenschutzvorschriften<br />
und die Verbesserung<br />
des Informationsaustauschsystems<br />
zwischen den europäischen Arbeitsaufsichtsbehörden.<br />
<strong>2011</strong> wurden in einem umfassenden<br />
Endbericht an die Europäische Kommission Vorschläge<br />
für weitere Initiativen, Programme und<br />
Vorschriften unterbreitet.<br />
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