SOZIALBERICHT 2011-2012 - Armutskonferenz
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EU-SOZIALPOLITIK UND INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT<br />
zu unterziehen (zusätzlich zur regelmäßigen<br />
Berichterstattung im Rahmen der Governance-<br />
Mechanismen der Strategie „Europa 2020“).<br />
Der BESO-Rat nahm am 7. März <strong>2011</strong> Schlussfolgerungen<br />
zur Armutsplattform an und billigte<br />
eine entsprechende Stellungnahme des SPC.<br />
Der bisherige Runde Tisch zum Thema Armut<br />
und soziale Ausgrenzung wird in einen jährlichen<br />
Konvent dieser Europäischen Plattform<br />
umgewandelt. Das erste Treffen fand unter polnischer<br />
Präsidentschaft am 17./18. Oktober <strong>2011</strong><br />
in Krakau statt.<br />
Im Mittelpunkt standen die Fortschritte, die mit<br />
Blick auf das Kernziel, bis 2020 die Zahl der<br />
von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffenen<br />
Menschen um mindestens 20 Millionen<br />
zu senken, und im Hinblick auf die Umsetzung<br />
der Europäischen Plattform gegen Armut erzielt<br />
wurden. Außerdem wurden Vorschläge für künftige<br />
Maßnahmen erörtert. Zum Armutsziel wurde<br />
festgehalten, dass die nationalen Ziele überarbeitet<br />
und die Anstrengungen erhöht werden<br />
müssen, wenn das EU-Ziel erreicht werden soll.<br />
Die Einbeziehung der Betroffenen bei der Ausarbeitung<br />
und Umsetzung von Armutsbekämpfungs-<br />
und Eingliederungsmaßnahmen ist für<br />
das BMASK ein zentrales Element. Daher wurde<br />
zur Begleitung der Umsetzung des Europa<br />
2020-Kernzieles der Armuts- und Ausgrenzungsbekämpfung<br />
und zur konkreten Ausgestaltung<br />
der Leitinitiative ein dauerhafter Dialog mit allen<br />
relevanten AkteurInnen in Österreich etabliert.<br />
Dieser Diskussionsprozess zur vertieften Flankierung<br />
der Europa 2020-Strategie ist in Form<br />
von regelmäßigen Plattformtreffen konzipiert,<br />
die mindestens halbjährlich stattfinden und<br />
durch weitere Treffen zu spezifischen Themen<br />
ergänzt werden.<br />
9.1.3 OMK FÜR SOZIALSCHUTZ UND<br />
SOZIALE EINGLIEDERUNG<br />
Die soziale Offene Methode der Koordinierung<br />
(OMK) umfasst drei Stränge: soziale Eingliederung,<br />
Pensionen sowie Gesundheit und Langzeitpflege.<br />
Im Juni <strong>2011</strong> nahm der BESO-Rat<br />
eine Stellungnahme des Sozialschutzausschusses<br />
über die Anpassung der OMK für Sozialschutz<br />
und soziale Eingliederung an die Europa<br />
2020-Strategie an. Darin werden gemeinsame<br />
Ziele für die Bereiche Armuts- und Ausgrenzungsbekämpfung,<br />
Pensionen, Gesundheit und<br />
Langzeitpflege bestätigt und die Mitgliedstaaten<br />
aufgefordert, regelmäßig Nationale Sozialberichte<br />
in Ergänzung zu den Nationalen Reformprogrammen<br />
vorzulegen.<br />
Die Fortschritte bei der Verwirklichung der Ziele<br />
der OMK Soziales sowie die Umsetzung der sozialen<br />
Dimension der Strategie „Europa 2020“ werden<br />
im Jahresbericht des SPC bewertet. Auf dieser<br />
Grundlage kann der Rat (Beschäftigung, Sozialpolitik,<br />
Gesundheit und Verbraucherschutz) dem<br />
Europäischen Rat jeweils für die Frühjahrstagung<br />
sozialpolitische Botschaften übermitteln, die den<br />
gesamten Bereich der OMK Soziales abdecken.<br />
Damit soll es den Staats- und RegierungschefInnen<br />
ermöglicht werden, die Entscheidungen im<br />
Rahmen des Europäischen Semesters auf breiter<br />
Grundlage unter Berücksichtigung der sozialen<br />
Entwicklungen zu treffen.<br />
Im Zuge des Europäischen Semesters <strong>2012</strong> wurden<br />
erstmals die Nationalen Sozialberichte vorgelegt.<br />
Der österreichische Bericht analysierte,<br />
ausführlicher als dies im Nationalen Reformprogramm<br />
möglich war, die soziale Entwicklung auf<br />
Basis der EU-Indikatoren und auf Basis eines<br />
zusätzlichen nationalen Indikatorensets zur sozialen<br />
Eingliederung. Außerdem wurden die aktuellen<br />
Entwicklungen sowie neue und geplante<br />
Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut trotz<br />
Erwerbstätigkeit sowie in den Bereichen Langzeitpflege<br />
und Gesundheit dargestellt.<br />
9.1.4 AKTUELLER STAND DER EU-<br />
ERWEITERUNG<br />
Die Türkei (April 1987), die ehemalige jugoslawische<br />
Republik Mazedonien (März 2004), Montenegro<br />
(Dezember 2008), Albanien (April 2009),<br />
Island (Juli 2009) und Serbien (Dezember 2009)<br />
haben einen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt.<br />
Die wichtigsten Empfehlungen der Europäischen<br />
Kommission beinhalten die Verleihung des Kan-<br />
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