SOZIALBERICHT 2011-2012 - Armutskonferenz
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WIRTSCHAFTS- UND FINANZKRISE: BMASK-MONITORING DER SOZIALEN AUSWIRKUNGEN 2008-<strong>2012</strong><br />
15. WIRTSCHAFTS- UND FINANZKRISE:<br />
BMASK-MONITORING DER SOZIALEN AUSWIRKUNGEN 2008-<strong>2012</strong><br />
Im Oktober 2008 erreichte die größte Finanzkrise<br />
seit 80 Jahren Europa. Bereits Ende dieses<br />
Jahres war ersichtlich, dass der Übergang der<br />
Krise auf die europäische Realwirtschaft knapp<br />
bevorstand und auf nationaler und EU-Ebene abgestimmt<br />
gehandelt werden musste.<br />
Die EU-Mitgliedstaaten befürchteten eine krisenbedingt<br />
steigende Arbeitslosigkeit und die<br />
Verschärfung der Armutsgefährdung in Europa,<br />
weshalb Initiativen zur Wirtschaftsbelebung sowie<br />
zur Abfederung der sozialen Auswirkungen<br />
angestrebt und unterstützt wurden.<br />
15.1 EU- UND NATIONALE BERICHTERSTATTUNG ZU DEN SOZIALEN<br />
AUSWIRKUNGEN DER KRISE<br />
Die bevorstehenden sozialen Auswirkungen der<br />
Wirtschafts- und Finanzkrise waren das Hauptthema<br />
des EU-Rates der Beschäftigungs- und SozialministerInnen<br />
am 15. und 16. Dezember 2008.<br />
Neben konjunkturstützenden Maßnahmen wurde<br />
u.a. auch beschlossen, eine ausführliche Berichterstattung<br />
über die sozialen Auswirkungen der<br />
Wirtschafts- und Finanzkrise ins Leben zu rufen,<br />
um auf europäischer Ebene einen umfassenden<br />
Einblick in die aktuellen Entwicklungen und die<br />
Notlagen der Krisenopfer zu erhalten. Die Mitgliedstaaten<br />
erklärten sich bereit, zu diesem Zweck regelmäßig<br />
möglichst aktuelle sozialstatistische Daten<br />
zur Verfügung zu stellen. Der erste EU-Bericht<br />
über die sozialen Auswirkungen der Wirtschaftskrise<br />
wurde vom Sozialschutzausschuss (SPC) im<br />
Februar 2009 angenommen und dem Rat für Beschäftigung<br />
und Soziales präsentiert.<br />
Neben der Darstellung aktueller Entwicklungen<br />
auf den europäischen Arbeitsmärkten und<br />
makroökonomischen Daten wurde beim ersten<br />
SPC-Bericht ein inhaltlicher Schwerpunkt auf aktuelle<br />
Veränderungen bei der Anzahl krisenrelevanter<br />
LeistungsbezieherInnen gelegt.<br />
Die umfangreichste Datensammlung konnte bei<br />
der Anzahl von BezieherInnen der Sozialleistungen<br />
Arbeitslosengeld, Notstandshilfe und Sozialhilfe<br />
erzielt werden. In anderen Bereichen wie<br />
Wohnen und Überschuldung war es nur wenigen<br />
Mitgliedstaaten möglich, ausreichendes Datenmaterial<br />
zu übermitteln. Neben den aktuellen<br />
BezieherInnenzahlen wurden auch Hintergrundinformationen<br />
zu Änderungen bei den Leistungshöhen<br />
sowie bei den Anspruchsvoraussetzungen<br />
und bei der Leistungsdauer im Rahmen eines Fragebogens<br />
erhoben.<br />
Diese Vorgehensweise sollte sicherstellen, dass<br />
die sozialen Auswirkungen der Wirtschafts- und<br />
Finanzkrise möglichst zeitnah beobachtet und<br />
analysiert werden können. Während das sozialstatistische<br />
Flaggschiff der Europäischen Union,<br />
die Erhebung über Einkommen und Lebensbedingungen<br />
(EU-SILC ) 1 , je nach Mitgliedsland aufgrund<br />
der langen Datenaufbereitung erst nach<br />
ein bis zwei Jahren vergleichbare Analysen ermöglicht,<br />
wurden auf diese Weise gegenwartsnahe<br />
Aussagen möglich.<br />
Ein Teil des ersten EU-Berichts behandelte bereits<br />
laufende Politikmaßnahmen zur Sicherung<br />
des sozialen Zusammenhalts und zum Schutz<br />
besonders gefährdeter Bevölkerungsgruppen.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurde bereits die dritte Aktualisierung<br />
der EU-Berichterstattung durchgeführt, die<br />
einen Schwerpunkt in Hinblick auf laufende Konsolidierungsmaßnahmen<br />
enthielt; für <strong>2012</strong> ist die<br />
Veröffentlichung des vierten Berichts geplant.<br />
www.bmask.gv.at > Soziales > Allgemeine Sozialpolitik<br />
> Sozialmonitoring/Krise > EU-Berichte<br />
1 European Union Statistics on Income and Living Conditions<br />
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