SOZIALBERICHT 2011-2012 - Armutskonferenz
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PFLEGEVORSORGE<br />
bedürftigen Person ermöglicht werden;<br />
» Ergänzung von pflege- und betreuungsrelevanten<br />
Lebensbereichen, die bisher nicht<br />
explizit erfasst wurden (insbesondere Aktivitäten<br />
und soziale Partizipation) und<br />
» einheitliche Vorgangsweise bei der Erhebung<br />
und vergleichbare Interpretation von Indikatoren.<br />
In der Zeit von August bis Dezember <strong>2011</strong> wurden<br />
insgesamt 5.276 Hausbesuche unter Verwendung<br />
des neuen Situationsberichtes durchgeführt. Die<br />
Auswertungen ergaben, dass der Pflege- und<br />
Betreuungsbedarf in den einzelnen Domänen<br />
weitestgehend und zuverlässig abgedeckt ist<br />
(funktionale Wohnsituation 88,91%, Körperpflege<br />
97,40%, medizinisch-pflegerische Versorgung<br />
96,41%, Ernährung inkl. Flüssigkeitszufuhr<br />
97,95%, hygienische Wohnsituation 96,52%, Aktivitäten/Beschäftigung/Sozialleben<br />
95,85%).<br />
5.7 24-STUNDEN-BETREUUNG<br />
Die arbeits- und gewerberechtlichen Grundlagen<br />
für die Betreuung pflegebedürftiger Menschen in<br />
Privathaushalten sowohl in Form eines unselbstständigen<br />
Betreuungsverhältnisses (Arbeitsvertrag)<br />
als auch in Form eines selbstständigen<br />
Betreuungsverhältnisses (Werkvertrag) wurden<br />
durch das Hausbetreuungsgesetz (HBeG) bzw.<br />
durch eine Novelle zur Gewerbeordnung 1994<br />
festgelegt. Durch eine darauf aufbauende Novelle<br />
zum Bundespflegegeldgesetz wurden die rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen für eine österreichweit<br />
abgestimmte Unterstützung einer legalen<br />
und qualitätsgesicherten 24-Stunden-Betreuung<br />
von pflegebedürftigen Menschen in der häuslichen<br />
Umgebung geschaffen. Die gesetzlichen<br />
Maßnahmen sind mit 1. Juli 2007 in Kraft getreten.<br />
Nach den Erfahrungen des BMASK hat sich<br />
dieses System gut bewährt, und als Ziel gilt es<br />
deshalb auch weiterhin, mit Hilfe des seitens<br />
des BMASK entwickelten Förderangebotes zur<br />
24-Stunden-Betreuung die Situation der pflegebedürftigen<br />
Menschen und ihrer Angehörigen<br />
spürbar zu verbessern.<br />
Förderungsvoraussetzungen<br />
Um einen finanziellen Zuschuss für die 24-Stunden-Betreuung<br />
aus Mitteln des Unterstützungsfonds<br />
für Menschen mit Behinderungen in Anspruch<br />
nehmen zu können, müssen folgende<br />
Voraussetzungen erfüllt sein:<br />
» Notwendigkeit einer 24-Stunden-Betreuung;<br />
» Anspruch auf Pflegegeld zumindest in Höhe<br />
der Stufe 3;<br />
» Vorliegen eines Betreuungsverhältnisses<br />
nach den Bestimmungen des Hausbetreuungsgesetzes;<br />
» das monatliche Nettoeinkommen der pflegebedürftigen<br />
Person darf 2.500 EUR nicht<br />
überschreiten; diese Einkommensgrenze erhöht<br />
sich für jede/n unterhaltsberechtigte/n<br />
Angehörige/n.<br />
Seit 1. Jänner 2009 muss die Betreuungskraft<br />
entweder<br />
» über eine theoretische Ausbildung, die im<br />
Wesentlichen der eines/r Heimhelfers/in entspricht,<br />
nachweisen oder<br />
» seit mindestens sechs Monaten die Betreuung<br />
der pflegebedürftigen Person sachgerecht<br />
durchgeführt haben oder<br />
» über eine delegierte Befugnis zu pflegerischen/ärztlichen<br />
Tätigkeiten verfügen.<br />
Mit diesen im Jahr 2009 festgelegten Qualitätskriterien<br />
ist auch eine Qualitätskontrolle der Betreuungsleistungen<br />
durch Hausbesuche von diplomiertem<br />
Pflegepersonal bei den betroffenen<br />
Menschen verbunden.<br />
In Fällen der zumindest sechsmonatigen sachgerechten<br />
Betreuung werden die Hausbesuche verpflichtend<br />
im Rahmen der „Qualitätssicherung<br />
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