SOZIALBERICHT 2011-2012 - Armutskonferenz
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WIRTSCHAFTS- UND FINANZKRISE: BMASK-MONITORING DER SOZIALEN AUSWIRKUNGEN 2008-<strong>2012</strong><br />
Beim Pensionsvorschuss stieg die Anzahl der<br />
LeistungsbezieherInnen im Vergleich zum Zeitpunkt<br />
vor der Krise relativ moderat zwischen<br />
fünf und zehn Prozent; zuletzt betrug der Anstieg<br />
von November 2008 bis <strong>2011</strong> nur mehr ca.<br />
3% auf rd. 19.500 Personen. Demnach stellten<br />
vorzeitige oder invaliditätsbedingte Pensionierungen<br />
zumindest keinen dominierenden Ausweg<br />
bei krisenbedingter Arbeitslosigkeit älterer<br />
Personen dar.<br />
Aktuelle Zahlen zeigen beim Pensionsvorschuss<br />
zwischen Mai <strong>2012</strong> zum Vergleichsmonat 2008<br />
sogar einen leichten Rückgang der BezieherInnen<br />
von einem Prozent, wohingegen bei jenen<br />
Personen, die Arbeitslosgengeld beziehen, im<br />
gleichen Zeitraum wieder ein Anstieg von 17%<br />
festzustellen ist; bei den Notstandshilfe-BezieherInnen<br />
beträgt die Veränderung zwischen Mai<br />
<strong>2012</strong> und 2008 +32%. Diese Zahlen ergänzen<br />
das Bild einer bereits beschriebenen vermehrt<br />
herausfordernden Arbeitsmarktsituation für Personen<br />
mit längeren Arbeitslosigkeitsepisoden.<br />
Leistungen der Arbeitslosenversicherung<br />
Insgesamt<br />
Veränderungen<br />
Mai 2008-<strong>2012</strong> in %<br />
Mai <strong>2012</strong> Mai 2009 Mai 2008 Frauen Männer Insgesamt<br />
LeistungsbezieherInnen<br />
Arbeitslosengeld 106.769 133.402 91.265 +13,0% +21,1% +17,0%<br />
Notstandshilfe 101.961 88.499 77.450 +28,5% +33,9% +31,6%<br />
Pensionsvorschuss 19.119 19.693 19.317 +4,0% -3,8% -1,0%<br />
Durchschnittliche Höhe des monatlichen Leistungsbezugs<br />
Arbeitslosengeld 838,4 EUR 806,3 EUR 757,2 EUR +10,9% +9,9% +10,7%<br />
Notstandshilfe 689,3 EUR 608,6 EUR 595,2 EUR +19,8% +13,3% +15,8%<br />
Pensionsvorschuss 727,4 EUR 651,1 EUR 629,1 EUR +17,8% +15,2% +15,6%<br />
Quelle: AMS DWH<br />
Arbeitszeit und Arbeitsvolumen<br />
In Bezug auf die Arbeitszeit betraf der krisenbedingte<br />
Rückgang der Beschäftigung laut Statistik<br />
Austria nur die Vollzeitbeschäftigung; während<br />
im 3. Quartal 2009 im Vergleich zum Vorjahr mit<br />
rd. 2,7 Mio. Personen um 2% weniger Erwerbstätige<br />
vollzeitbeschäftigt waren, kam es im gleichen<br />
Zeitraum bei den Teilzeitbeschäftigten zu einem<br />
Anstieg von 6% auf fast 860.000 Personen.<br />
Dieser Anstieg bei der Teilzeitbeschäftigung war<br />
bei Männern zumeist doppelt so hoch wie bei Frauen,<br />
wenngleich die Teilzeitquote der Frauen im gesamten<br />
Berichtszeitraum mit rd. 43% bis beinahe<br />
46% durchgängig in etwa sechs Mal so hoch war<br />
wie jene der Männer (zwischen 7% und 8%).<br />
Der Rückgang der Zahl der Vollzeitbeschäftigten<br />
betraf im Krisenjahr 2009 zunächst die Männer<br />
in einem prozentuell etwas stärkeren Ausmaß,<br />
danach war das Niveau des Rückgangs bei beiden<br />
Geschlechtern etwa gleich hoch; zuletzt<br />
wurde im Vergleich zu 2008 wieder ein höherer<br />
Rückgang bei der Frauen-Vollzeitbeschäftigung<br />
gemessen. Im 4. Quartal <strong>2011</strong> wurde mit insgesamt<br />
rd. 2,7 Mio. vollzeitbeschäftigten Personen<br />
bereits fast wieder das Vorkrisen-Niveau<br />
erreicht; der Rückgang im Vergleich zu 2008 betrug<br />
nur mehr 0,7%.<br />
Die aktuellsten Daten vom 2. Quartal <strong>2012</strong> bestätigen<br />
diesen Trend: Der Rückgang der Vollzeitbeschäftigten<br />
beträgt im Vergleich zum Zeitpunkt<br />
vor der Krise 2008 nur mehr 0,3%, bei<br />
den Männern wurde das Vorkrisenniveau bereits<br />
wieder exakt erreicht. Allerdings wird hier auch<br />
deutlich, dass sich der Anstieg der unselbständig<br />
Erwerbstätigen auf die Teilzeit konzentriert:<br />
Hier ist zwischen dem 2. Quartal <strong>2012</strong> und je-<br />
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