13.05.2014 Aufrufe

SOZIALBERICHT 2011-2012 - Armutskonferenz

SOZIALBERICHT 2011-2012 - Armutskonferenz

SOZIALBERICHT 2011-2012 - Armutskonferenz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ARMUT UND SOZIALE AUSGRENZUNG<br />

Zahl der Menschen, die in zwei aufeinanderfolgenden<br />

Jahren (nach nationaler Definition) finanziell<br />

depriviert waren, mehr als verdoppelt.<br />

Im Jahr 2010 waren somit bereits 855.000 Menschen<br />

von dieser Form der verfestigten Deprivation<br />

betroffen.<br />

Nationale Indikatoren „Manifeste Armut“ und „Verfestigte Deprivation“ 2005-2010<br />

15<br />

11,9<br />

10,6<br />

in % der Bevölkerung<br />

10<br />

5<br />

5,1<br />

4,6<br />

7,2<br />

4,9<br />

7,7<br />

4,8<br />

9,0<br />

6,0<br />

5,9<br />

6,2<br />

Manifeste Armut<br />

Verfestigte Deprivation<br />

0<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008 2009 2010<br />

Quelle: Statistik Austria, EU-SILC<br />

Während sich also die Einkommenssituation<br />

insgesamt verbessert hat und auch die monetäre<br />

Armutsgefährdung kaum Veränderungen<br />

zeigt, vergrößert sich der Kreis an Personen mit<br />

schweren finanziellen Einschränkungen in der<br />

täglichen Lebensführung. Dies ist ein deutlicher<br />

Hinweis darauf, dass Problemlagen nicht allein<br />

von der Einkommenssituation abhängig sind.<br />

Erhöhter Bedarf – etwa durch die allgemeine<br />

Teuerung oder Gesundheitskosten – kann eine<br />

wichtige Rolle spielen. Anderseits ist davon auszugehen,<br />

dass besonders Schuldenprobleme zu<br />

Problemlagen beitragen, wenn das Einkommen<br />

über der Armutsgefährdungsschwelle liegt.<br />

Beinahe die Hälfte der Bevölkerung in Österreich<br />

lebt in einem Haushalt mit Kreditverbindlichkeiten.<br />

Bei Problemen mit Rückzahlungen von Kreditraten<br />

ist der Handlungsspielraum deutlich<br />

eingeschränkt. Die Folgen von Rückständen bei<br />

Zahlungen können schwerwiegend sein: Anfallende<br />

Mahnspesen, Gerichtskosten, Zinsen<br />

oder Wohnungsverlust bei Mietrückständen verschärfen<br />

die prekäre finanzielle Situation der<br />

Betroffenen. Laut Kleinkreditevidenz des Kreditschutzverbandes<br />

hatten im Jahr 2010 1,8% der<br />

Gesamtbevölkerung schwerwiegende Probleme<br />

bei der Zahlung von Kreditraten (150.000 Personen).<br />

Für die betroffenen Personen wurden<br />

beim Kreditschutzverband insgesamt 437.000<br />

Zahlungsstörungen gemeldet. Die Zahl der Betroffenen<br />

hat sich von 2009 bis 2010 geringfügig<br />

erhöht (+8.000 Personen).<br />

Wohnraum<br />

Eine deutliche Verbesserung im Bereich der<br />

Wohnsituation im Berichtszeitraum 2008 bis<br />

2010 zeigte der Indikator „Überbelag in Mehrpersonenhaushalten“:<br />

Der Anteil der Betroffenen<br />

hat sich um nahezu ein Viertel auf 453.000<br />

Personen (5,5%) verringert. Diese Entwicklung<br />

285

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!