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SOZIALBERICHT 2011-2012 - Armutskonferenz

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DIE ENTWICKLUNG UND VERTEILUNG DER EINKOMMEN<br />

beit, der raschen Zunahme der Teilzeitbeschäftigung<br />

sowie atypischer Beschäftigungsformen.<br />

Dies sind Arbeitsformen, die meist mit einem<br />

niedrigeren Einkommen verbunden sind. Auch<br />

die fortschreitende Globalisierung hat einen<br />

starken Einfluss auf die Verteilung der Einkommen.<br />

Gewinn- und Vermögenseinkommen profitieren<br />

in hoch entwickelten Ländern stark vom<br />

zunehmenden Prozess der Internationalisierung.<br />

In Österreich ist dieser Effekt wegen einer<br />

engen wirtschaftlichen Verflechtung mit osteuropäischen<br />

Ländern noch deutlicher ausgeprägt<br />

als in den meisten anderen Industrieländern<br />

(Breuss, 2007). Der Rückgang der Lohnquote<br />

erfolgte in Österreich seit Mitte der neunziger<br />

Jahre deutlich rasanter als in fast allen anderen<br />

westeuropäischen Ländern.<br />

Lohnquote brutto, bereinigt und unbereinigt, in % des Volkseinkommens<br />

80<br />

75<br />

70<br />

Bereinigt 1)<br />

65<br />

Unbereinigt<br />

60<br />

55<br />

50<br />

1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010<br />

Quelle: Statistik Austria, WIFO-Berechnungen<br />

1) Lohnquote bereinigt um die Verschiebungen des Anteils der unselbstständig Beschäftigten an den Erwerbstätigen<br />

gegenüber dem Basisjahr 1995.<br />

12.1.2 ZUNEHMENDE<br />

ABGABENBELASTUNG DER<br />

ARBEITNEHMERINNENEINKOMMEN<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung in den letzten<br />

Jahrzehnten brachte nicht nur eine Verschiebung<br />

der Einkommensverteilung mit sich, auch<br />

die Abgabenbelastung der Produktionsfaktoren<br />

hat sich verändert. Die zuvor diskutierte Bruttolohnquote<br />

misst die Primärverteilung des Volkseinkommens,<br />

die sich über den Markt ohne<br />

staatliche Umverteilung ergibt. Zur Beurteilung<br />

des Ausmaßes an Umverteilung eignet sich ein<br />

Vergleich der Bruttolohnquote mit der Nettolohnquote.<br />

Aus der Relation zwischen der Nettolohn-/<br />

Nettogehaltsumme – also nach Abzug der Sozialversicherungsbeiträge<br />

und der Lohnsteuer – und<br />

dem Volkseinkommen nach Abzug aller Sozialabgaben<br />

und direkten Steuern (der veranlagten Einkommens-<br />

und der Körperschaftssteuer) sowie<br />

aller Sozialabgaben auf die Faktoreinkommen<br />

ergibt sich die Nettolohnquote. Sie gibt an, wie<br />

sich das Nettovolkseinkommen auf die Faktoren<br />

Arbeit und Kapital verteilt. Sind Brutto- und Nettolohnquote<br />

gleich hoch, so entspricht die Abgabenbelastung<br />

der unselbständigen Einkommen<br />

jener der Gewinn- und Vermögens-einkommen.<br />

Ist die Nettolohnquote hingegen niedriger als die<br />

Bruttolohnquote, so wird der Faktor Arbeit stärker<br />

mit Abgaben belastet als der Faktor Kapital.<br />

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