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SOZIALBERICHT 2011-2012 - Armutskonferenz

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SOZIALPOLITISCHE GRUNDSATZ- UND QUERSCHNITTSMATERIEN<br />

scheiden. Besondere Risikofaktoren sind Pflegesituationen,<br />

gegenseitige Abhängigkeiten und<br />

(insbesondere bei Gewalt durch PartnerInnen)<br />

Alkoholmissbrauch.<br />

Nur wenige ältere Gewaltopfer suchen Hilfe, weil<br />

sie sich über ihre Opferrolle schämen und glauben,<br />

dass „niemand etwas unternehmen kann“.<br />

Und: Ältere Opfer wenden sich kaum an Opferhilfseinrichtungen,<br />

sondern sprechen eine allfällige<br />

Gewaltproblematik eher im Rahmen zwangsloser<br />

Gespräche an – beispielsweise mit Seniorenorganisationen,<br />

aber auch bei HausärztInnen.<br />

Die Maßnahmen, die das BMASK setzt, tragen<br />

diesen Ergebnissen Rechnung.<br />

Zur Sensibilisierung der Bevölkerung wird vom<br />

BMASK die Folder-Serie „Gewalt erkennen“ herausgegeben.<br />

Die große Nachfrage nach den drei<br />

Foldern 4 ist ein deutliches Signal dafür, dass das<br />

Thema Gewalt gegen ältere Menschen mittlerweile<br />

auch in der breiten Öffentlichkeit diskutiert<br />

wird.<br />

Im Herbst <strong>2011</strong> führte die ARGE „Regionale Beratungskompetenz“<br />

(Pro Senectute Österreich,<br />

Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser<br />

und Büro für Sozialtechnologie und Evaluationsforschung)<br />

im Auftrag des BMASK in allen<br />

Bundesländern regionale Workshops durch. Ziel<br />

war die Erfassung und Vernetzung regional bestehender<br />

Angebote, Ansprechstellen und Hilfsmöglichkeiten.<br />

Zudem wurden erste Schritte zur<br />

Erarbeitung differenzierter Handlungsstrategien<br />

für unterschiedliche Fallkonstellationen gesetzt.<br />

Die Workshop-Reihe wurde <strong>2012</strong> fortgesetzt.<br />

Längerfristiges Ziel ist der Aufbau von Beratungsexpertise<br />

zu Gewalt an älteren Menschen<br />

innerhalb der bestehenden Strukturen in Österreich.<br />

Einen wichtigen Beitrag dazu leistet eine<br />

Bestandsaufnahme von internationalen Konzepten<br />

und Maßnahmen für Prävention und Intervention<br />

bei Gewalt gegen ältere Menschen, die<br />

das Büro für Sozialtechnologie und Evaluationsforschung<br />

im Auftrag des BMASK durchgeführt<br />

hat. 5 Die Studie wurde am 15. Juni <strong>2012</strong> veröffentlicht.<br />

10.4.7 INTERNATIONALE<br />

SENIORiNNENPOLITIK – UNECE-<br />

KONFERENZ <strong>2012</strong><br />

Zehn Jahre nach dem Madrider Internationalen<br />

Aktionsplan zum Altern und der Regionalen<br />

Umsetzungsstrategie in der Region der Europäischen<br />

Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen<br />

(UNECE), Berlin 2002, erfolgte die zweite<br />

Bewertung der Erfolge und Hindernisse in deren<br />

Umsetzung (2007 – <strong>2012</strong>) bei der UNECE-MinisterInnen-Konferenz<br />

zum Altern vom 19./20. September<br />

<strong>2012</strong> in der Aula der Wissenschaften in<br />

Wien. Dies war zugleich das 30-jährige Jubiläum<br />

der 1. Weltversammlung zum Altern, die 1982 in<br />

Wien stattfand.<br />

An der Konferenz nahmen MinisterInnen und<br />

VertreterInnen der 56 UNECE-Mitgliedsstaaten,<br />

von den Vereinigten Staaten und Kanada bis<br />

zum südosteuropäischen und zentralasiatischen<br />

Raum teil. Die Umsetzungsberichte der<br />

einzelnen Mitgliedsstaaten zeigten eine eindeutige<br />

Aufwertung der Rolle älterer Menschen in<br />

der Gesellschaft. Neben Pensions- und Pflegereformen<br />

stehen heute vor allem der lebensbegleitende<br />

Präventionsgedanke und die Beiträge<br />

der älteren Menschen für die Gesellschaft, in der<br />

Familie und in Freiwilligentätigkeiten im Vordergrund.<br />

Die Konferenz bildete zugleich einen Höhepunkt<br />

im Rahmen des Europäischen Jahres für aktives<br />

Altern und Solidarität zwischen den Generationen<br />

<strong>2012</strong>. Die MinisterInnen verabschiedeten<br />

eine Deklaration, die die Politikziele und Prioritäten<br />

für den dritten Umsetzungszyklus (2013<br />

- 2017) festlegt.<br />

4 „Gewalt erkennen. Fragen und Antworten zu Gewalt an älteren Menschen“ und „Gewalt erkennen. Fragen und Antworten zu<br />

Demenz und Gewalt“ sowie „Gewalt erkennen. Ältere Menschen in Institutionen“, erhältlich im Broschürenservice des BMASK<br />

(www.bmask.gv.at > Service > Broschürenservice)<br />

5 Hörl, Josef: „Prävention und Intervention bei Gewalt gegen ältere Menschen - Konzepte und Maßnahmen im internationalen<br />

Kontext und rechtliche Aspekte in Österreich“, BMASK <strong>2012</strong><br />

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