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SOZIALBERICHT 2011-2012 - Armutskonferenz

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WIRTSCHAFTS- UND FINANZKRISE: BMASK-MONITORING DER SOZIALEN AUSWIRKUNGEN 2008-<strong>2012</strong><br />

Das erste Konjunkturpaket war darauf ausgerichtet,<br />

v.a. kleinen und mittleren Unternehmen<br />

(KMU) auf unterschiedliche Weise Unterstützung<br />

zu bieten: Zum einen wurden öffentliche Infrastrukturprojekte<br />

in der Höhe von jährlich bis zu<br />

rd. 240 Mio. EUR vorgezogen, um insbesondere<br />

für Unternehmen im Hochbau die krisenbedingt<br />

schwierige Auftragslage zu kompensieren. Diese<br />

Investitionen wirkten beschäftigungsstabilisierend,<br />

wobei neben Sanierungen und Neubauten<br />

von Bahnhöfen auch etwa ein Viertel des veranschlagten<br />

Kapitals für Straßenprojekte vorgesehen<br />

wurde.<br />

Neben diesen Infrastrukturmaßnahmen war das<br />

erste Konjunkturpaket aber in einem weitaus<br />

größeren Ausmaß ein Programm zur Abwendung<br />

einer befürchteten „Kreditklemme“, indem zum<br />

einen günstige Konditionen für die Aufnahme<br />

von Kapital insbesondere für klein- und mittelständische<br />

Unternehmen geschaffen wurden,<br />

zum anderen wurden staatliche Haftungen und<br />

Garantien ausgeweitet und stille Beteiligungen<br />

von Seiten des „AWS-Mittelstandsfonds“ erhöht.<br />

Insgesamt betrachtet wurde eine Senkung<br />

der Finanzierungskosten für KMU von jährlich rd.<br />

840 Mio. EUR geschaffen. Damit war das Konjunkturpaket<br />

I in erster Linie auf die Absicherung<br />

der Finanzierungsmöglichkeiten von Unternehmen<br />

im Krisenverlauf ausgerichtet.<br />

Ende Dezember 2008 wurde das Konjunkturpaket<br />

II beschlossen, das mit einem Volumen von<br />

rd. 1,6 Mrd. EUR für die folgenden zwei Jahre ein<br />

breites Investitionsspektrum umfasste und vor<br />

allem mit vorgezogenen Neubauten, Generalsanierungen<br />

und Instandhaltungen eine Stabilisierung<br />

der Bauwirtschaft bewirkte. Neben dieser<br />

vorrangigen Wirkungsrichtung enthielt dieses<br />

Konjunkturpaket auch eine Beschäftigungsoffensive<br />

und mit der Einführung des Gratis-Kindergartenjahrs<br />

eine Förderung der Familien:<br />

Konjunkturpaket II, in Mio. EUR<br />

Wirkungszeitraum: 2009 2010<br />

Investitionen in Infrastruktur<br />

BIG-Projekte 355 520<br />

Thermische Sanierung 100 0<br />

Finanzierungskostensenkung für Unternehmen<br />

Vorzeitige Abschreibung 0 250<br />

Regionale Beschäftigungsoffensive<br />

AMS-Mittel 35 35<br />

Unternehmensbezogene Arbeitsmarktförderung 40 40<br />

Maßnahmen Bund<br />

Kostenloses Kindergartenjahr 70 70<br />

Forschungsförderung 50 50<br />

SUMME 650 965<br />

Quelle: BMF, BMWFJ, IHS, WIFO<br />

Die Konjunkturpakete wurden außerdem von einer<br />

Steuerreform begleitet, die aus einer Lohnsteuerentlastung,<br />

einem Familienpaket, einem Gewinnfreibetrag<br />

und der erweiterten Spendenabsetzbarkeit<br />

bestand und für die 2009 und 2010 mit einem<br />

Volumen von insgesamt rd. 6 Mrd. EUR budgetiert<br />

wurde. Hinzu kamen im selben Zeitraum Maßnahmen<br />

der Bundesländer in Höhe von rd. 2 Mrd. EUR<br />

und die Verschrottungsprämie (23 Mio. EUR).<br />

Insgesamt ergeben diese Maßnahmen ein Volumen<br />

von 12 Mrd. EUR für die Jahre 2009 und<br />

2010; trotz schwieriger Vergleichbarkeit der unterschiedlich<br />

strukturierten Maßnahmenpakete<br />

siedeln sowohl das Institut für Höhere Studien<br />

(IHS) als auch die Europäische Kommission die<br />

österreichischen Konjunkturpakete im internationalen<br />

Ländervergleich in der finanziellen Gesamtdimension<br />

(steuer- und ausgabenseitige<br />

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