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SOZIALBERICHT 2011-2012 - Armutskonferenz

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ARBEITSMARKTPOLITIK<br />

denen sich Übergangsprobleme abzeichnen, intensive<br />

Beratung, Begleitung und Betreuung an.<br />

Ziel des „Jugendcoaching“ ist es, gemeinsam<br />

mit den SchülerInnen unter Einbeziehung ihrer<br />

Erziehungsberechtigten und LehrerInnen Perspektiven<br />

für eine zukünftige (Aus-)Bildung zu<br />

definieren und den Übergang in ein weiterführendes<br />

(Aus-)Bildungsangebot zu begleiten. Es<br />

zeigt sich eine hohe Inanspruchnahme des „Jugendcoachings“.<br />

Eine schrittweise bundesweite<br />

Umsetzung ist in den nächsten Jahren geplant.<br />

Neben den SchülerInnen am Ende der Schulpflicht<br />

ist die große Zahl Jugendlicher, die sich<br />

weder in Ausbildung, am Arbeitsmarkt oder<br />

in Weiterbildungsmaßnahmen befinden, eine<br />

zentrale Zielgruppe der Arbeitsmarktpolitik.<br />

Berechnungen gehen von rund 75.000 jungen<br />

Menschen in Österreich im Alter von 15-24 Jahren<br />

in der NEET-Zielgruppe (Not in Education,<br />

Employment or Training) aus. Für diese bisher<br />

wenig beachtete Gruppe, die nun auch verstärkt<br />

in den Fokus der Politik der Europäischen Union<br />

gerät, gilt es zukünftig verstärkt Maßnahmen zu<br />

konzipieren, die eine nachhaltige Reintegration<br />

in die (Aus-)Bildungssysteme sicherstellen. Das<br />

„Jugendcoaching“ richtet sich als Angebot auch<br />

an diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen.<br />

Auch für Jugendliche mit gesundheitlichen Einschränkungen<br />

ist das „Jugendcoaching“ von<br />

großer Bedeutung bei der Integration in Ausbildung<br />

und Erwerbsleben.<br />

Weiterführende Informationen zum „Jugendcoaching“,<br />

das vom BMASK in Kooperation mit<br />

dem BMUKK umgesetzt wird, finden sich auf<br />

der Projekthomepage:<br />

www.neba.at/jugendcoaching<br />

Lehrlingscoaching<br />

Spezielle Maßnahmen zur verstärkten Integration<br />

von Jugendlichen in das bestehende Ausbildungssystem<br />

werden auch für die Zielgruppe<br />

der LehrabbrecherInnen gesetzt. So wird im Lauf<br />

des Jahres <strong>2012</strong> mit dem Aufbau eines Coachingangebotes<br />

für Lehrlinge sowie für ausbildende<br />

Betriebe begonnen. Dieses „Lehrlingscoaching“<br />

soll Lehrlingen und Betrieben bei Problemen, die<br />

in der Zeit der Ausbildung auftreten, beratend zur<br />

Seite stehen. Dadurch sollen frühzeitige Ausbildungsabbrüche<br />

reduziert werden und ein nachhaltiger<br />

Erfolg bei der Lehrabschlussprüfung<br />

sichergestellt werden. Das Lehrlingscoaching<br />

startet als Pilotprojekt in vier Bundesländern<br />

(Wien, Steiermark, Oberösterreich und Tirol).<br />

Weiterführende Informationen und Analysen zum<br />

arbeitsmarktpolitischen Schwerpunkt Jugendbeschäftigung<br />

und den Pilotprojekten sind im<br />

Bericht „Jugend und Arbeit in Österreich <strong>2011</strong>“<br />

enthalten, der im Broschürenservice sowie online<br />

erhältlich ist:<br />

www.bmask.gv.at > Arbeit > Arbeitsmarkt ><br />

Arbeitsmarktpolitik in Österreich > Schwerpunkt<br />

Jugendbeschäftigung<br />

1.6.3 ARBEITSMARKTPOLITIK FÜR<br />

FRAUEN<br />

Unterschiedliche Chancen in der Berufswelt,<br />

die Einkommensunterschiede zwischen Frauen<br />

und Männern und die Vereinbarkeit von Beruf<br />

und Familie, die gesellschaftlich vor allem als<br />

Aufgabe der Frauen betrachtet wird, stellen für<br />

Frauen nach wie vor massive Benachteiligungen<br />

im Erwerbsleben dar. Die Konzentration von<br />

Frauen auf wenige und tendenziell geringer bezahlte<br />

Berufsbereiche ist ein wesentlicher Grund<br />

für die Lohnunterschiede zwischen Frauen und<br />

Männern (siehe Kapitel 12). Eine Erweiterung des<br />

Angebots an Aus- und Weiterbildungen und der<br />

Berufswahl von Frauen ist deshalb ein zentraler<br />

Ansatzpunkt einer an Gleichstellung orientieren<br />

Arbeitsmarktpolitik.<br />

Die Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen hat in<br />

den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen.<br />

Dennoch ist sie bis heute geringer als jene<br />

der Männer. Mit einer Frauenbeschäftigungsquote<br />

9 von 66,5% (Männer 77,8%) liegt Österreich<br />

über dem EU-Durchschnitt und hat den Zielwert<br />

9 Eurostat, Beschäftigungsquote der 15–64 jährigen Frauen <strong>2011</strong><br />

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