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SOZIALBERICHT 2011-2012 - Armutskonferenz

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WIRTSCHAFTS- UND FINANZKRISE: BMASK-MONITORING DER SOZIALEN AUSWIRKUNGEN 2008-<strong>2012</strong><br />

Flexible und atypische Beschäftigungsverhältnisse<br />

Das BMASK-Krisenmonitoring bietet einen Vergleich<br />

über Veränderungen bei der Zahl folgender<br />

Beschäftigungsverhältnisse, um strukturelle<br />

Änderungen in diesem Beschäftigungssegment<br />

abzubilden:<br />

» Geringfügig Beschäftigte<br />

» Freie Dienstverträge<br />

» Geringfügige freie Dienstverträge<br />

» Neue Selbstständige<br />

In diesen vier Kategorien kann eine durchwegs<br />

kontinuierliche Entwicklung seit dem 1. Quartal<br />

2009 nachgezeichnet werden: Bei den geringfügig<br />

Beschäftigten wurde in allen Berichten ein<br />

Anstieg im Vergleich zum Jahr 2008 festgestellt;<br />

zuletzt betrug die Zunahme in dieser Beschäftigungsform<br />

im August <strong>2012</strong> zum Jahr 2008 16%<br />

oder etwa 42.000 Personen auf ein im Jahresvergleich<br />

höchstes Niveau von rd.305.000 geringfügigen<br />

Beschäftigungsverhältnissen seit August<br />

2008. Da die maximale Verdiensthöhe dieser<br />

Beschäftigungsform auch als Zuverdienstgrenze<br />

bei verschiedenen Sozialleistungen (insbesondere<br />

Arbeitslosengeld und Notstandshilfe) gilt,<br />

könnte der Zuwachs in dieser Kategorie auch<br />

diesbezüglich krisenbedingte Ursachen haben.<br />

Bei den freien Dienstverträgen kam es hingegen<br />

im bisherigen Berichtszeitraum nahezu ausnahmslos<br />

zu einer kontinuierlich rückläufigen<br />

Tendenz; dies betraf auch die geringfügigen<br />

freien Dienstverträge: Gab es im August 2008<br />

noch in etwa 23.900 Freie DienstnehmerInnen,<br />

so reduzierte sich die Anzahl der Personen in<br />

dieser Beschäftigungsform bis August <strong>2012</strong> auf<br />

rd. 18.500, was einen deutlichen Rückgang von<br />

fast 23% bedeutet. Bei den geringfügig beschäftigten<br />

Freien DienstnehmerInnen reduzierte sich<br />

die Anzahl im selben Zeitraum um 8.000 Personen<br />

auf ca. 31.300 Beschäftigungsverhältnisse<br />

(-20,8%).<br />

Grund für diesen Rückgang könnten die Bemühungen<br />

gewesen sein, jenen Teil der freien<br />

Dienstverträge zurückzudrängen, der tatsächlich<br />

unselbstständigen Beschäftigungsverhältnissen<br />

entspricht. Dessen ungeachtet nahm jedoch<br />

im selben Vergleichszeitraum die Zahl der<br />

sogenannten „Neuen Selbstständigen“ kontinuierlich<br />

um insgesamt 9% auf 43.000 Erwerbstätige<br />

zu.<br />

Bei den Zahlen zu den (geringfügig) freien<br />

Dienstverträgen zeigt sich ein ausgeglichenes<br />

Bild hinsichtlich der geschlechtsspezifischen<br />

Veränderungen. Hingegen sind von der Zunahme<br />

der geringfügigen Beschäftigung Männer<br />

um 17 Prozentpunkte stärker betroffen, bei den<br />

Frauen fällt wiederum die Zunahme bei den<br />

neuen Selbstständigen um 9 Prozentpunkte<br />

stärker aus.<br />

Flexible (atypische) Beschäftigung<br />

August<br />

<strong>2012</strong><br />

Insgesamt<br />

August<br />

2009<br />

August<br />

2008<br />

Veränderungen<br />

August 2008-<strong>2012</strong> in %<br />

Frauen Männer Insgesamt<br />

Geringfügig Beschäftigte 304.589 276.788 262.248 +10,7% +27,7% +16,1%<br />

Freie Dienstverträge 18.483 22.732 23.887 -21,6% -23,7% -22,6%<br />

Geringfügig freie Dienstverträge 31.329 36.236 39.550 -20,6% -21,1% -20,8%<br />

Neue Selbstständige 43.035 40.719 39.667 +13,9% +4,6% +8,5%<br />

Quelle: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger; eigene Berechnungen<br />

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