SOZIALBERICHT 2011-2012 - Armutskonferenz
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BEHINDERTENPOLITIK<br />
einer diagnosebezogenen Einschätzung, zum<br />
anderen in einer signifikanten Optimierung der<br />
Einschätzung psychischer Erkrankungen, denen<br />
eine stetig wachsende Bedeutung zukommt.<br />
Wie bereits anlässlich der parlamentarischen<br />
Behandlung der mit der Einschätzungsverordnung<br />
im Zusammenhang stehenden Novellen<br />
zum Behinderteneinstellungs- und des Bundesbehindertengesetzes<br />
zugesagt, wurde ein Jahr<br />
nach dem Inkrafttreten mit der Evaluierung der<br />
Einschätzungsverordnung begonnen.<br />
Es wurden zunächst alle regelmäßig für das<br />
Bundessozialamt tätigen ärztlichen Sachverständigen<br />
per Fragebogen zu ihren bisherigen<br />
Erfahrungen in punkto Praktikabilität der Einschätzungsverordnung<br />
befragt, dabei haben<br />
sich keine wesentlichen Kritikpunkte an der<br />
Einschätzungsverordnung ergeben. Aus an das<br />
Ressort herangetragenen Einzelfällen hat sich<br />
ein Optimierungsbedarf insbesondere bei der<br />
Einschätzung des Grades der Behinderung bei<br />
Stoffwechselerkrankungen bei Kindern gezeigt.<br />
Neben der Einbindung von ExpertInnen für Stoffwechselerkrankungen<br />
wurden Gespräche mit den<br />
Interessenvertretungen der Menschen mit Behinderungen<br />
geführt. Nach der Befassung des<br />
Bundesbehindertenbeirates wurde eine entsprechende<br />
Adaptierung der Einschätzungsverordnung<br />
Anfang Juli <strong>2012</strong> kundgemacht.<br />
Zuwendungen gemäß § 22 des<br />
Bundesbehindertengesetzes<br />
Zuwendungen aus dem Unterstützungsfonds für<br />
Menschen mit Behinderungen können behinderten<br />
Menschen gewährt werden, die durch ein insbesondere<br />
mit ihrer Behinderung im Zusammenhang<br />
stehendes Ereignis in eine soziale Notlage<br />
geraten sind, sofern rasche Hilfestellung die Notlage<br />
zu mildern oder zu beseitigen vermag.<br />
Da der Erhöhung der Barrierefreiheit für behinderte<br />
Menschen im privaten Umfeld besondere<br />
Wichtigkeit zukommt, wurde die Förderung aus<br />
dem Unterstützungsfonds insbesondere auf damit<br />
im Zusammenhang stehende Maßnahmen<br />
fokussiert.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden rd. 2.000 Fälle positiv erledigt.<br />
Die Ausgaben betrugen in diesem Zeitraum<br />
2,6 Mio. EUR.<br />
Abgeltung der Normverbrauchsabgabe<br />
Durch die Streichung des Abschnittes V (§§ 36 bis<br />
39) im Bundesbehindertengesetz ist die Möglichkeit<br />
einer Abgeltung der Normverbrauchsabgabe<br />
für Menschen mit Behinderungen mit 1. Jänner<br />
<strong>2011</strong> entfallen.<br />
Im Gegenzug dazu wurde der Steuerfreibetrag<br />
für behinderte Menschen, die für die Fortbewegung<br />
ein eigenes KFZ benötigen, mit 1. Jänner<br />
<strong>2011</strong> von 153 EUR auf 190 EUR angehoben.<br />
Insgesamt wird damit die persönliche Mobilität<br />
von Menschen mit Behinderung mit demselben<br />
finanziellen Volumen unterstützt wie früher; die<br />
Geltendmachung erfordert aber für alle Beteiligten<br />
einen deutlich geringeren Verwaltungsaufwand.<br />
6.3 BESCHÄFTIGUNGSOFFENSIVE FÜR MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN<br />
Die Beschäftigungsoffensive der Bundesregierung<br />
ist das zentrale nationale Programm zur<br />
beruflichen Integration von Menschen mit Behinderungen.<br />
Sie ist auf den ersten Arbeitsmarkt<br />
und auf sozialversicherungsrechtlich abgesicherte<br />
Arbeitsplätze ausgerichtet.<br />
In die Maßnahmen der Beschäftigungsoffensive<br />
werden all jene Menschen mit Behinderungen<br />
einbezogen, bei denen davon ausgegangen werden<br />
kann, dass sie mit entsprechender Hilfestellung<br />
in den ersten Arbeitsmarkt – zumindest<br />
mittelfristig – eingegliedert bzw. wiedereinge-<br />
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