SOZIALBERICHT 2011-2012 - Armutskonferenz
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ARBEITSMARKTPOLITIK<br />
Das Pilotprojekt „Kompetenz mit System“ bietet<br />
Frauen, die bspw. aufgrund von Betreuungspflichten<br />
keine durchgehende Ausbildung absolvieren<br />
können und häufig von Arbeitslosigkeit betroffen<br />
sind, die Möglichkeit Qualifizierungen für bestimmte<br />
Berufe in modularer Form zu absolvieren.<br />
„Kompetenz mit System“ besteht aus drei aufeinander<br />
bezogenen Modulen, die mit erworbener<br />
Praxis zur Lehrabschlussprüfung berechtigen. Bisher<br />
werden modulare Ausbildungen für die Berufe<br />
Einzelhandelskauffrau, IT-Technik sowie Hotelund<br />
Gastgewerbeassistentin angeboten.<br />
Außerdem stellen Beratungs- und Betreuungseinrichtungen<br />
ein individuelles Unterstützungsangebot<br />
(nicht nur für Frauen) zur Lösung arbeitsmarktbezogener<br />
Fragestellungen dar. Es können<br />
Beratungen bei spezifischen Vorfeldproblemen<br />
(Schulden, Migration, Probleme bei der Kinderbetreuung,<br />
psychische Beeinträchtigung, Krisen,<br />
Sucht), spezifische Vermittlungsaktivitäten oder<br />
eine begleitende Unterstützung während einer<br />
Beschäftigung geleistet werden. 36.500 Frauen<br />
nahmen im Jahr <strong>2011</strong> dieses Unterstützungsangebot<br />
in Anspruch (Frauenanteil 52,3%).<br />
Aktuell werden Frauenberufszentren, die eine<br />
umfassende Begleitung sicherstellen, pilotiert.<br />
Die Beraterinnen entwickeln gemeinsam mit den<br />
Frauen Perspektiven für die berufliche Laufbahn<br />
und fördern den Zugang zur Qualifizierung.<br />
Vereinbarkeit Beruf und Familie<br />
Die Geburt eines Kindes stellt, nach wie vor vor<br />
allem für Frauen, einen nachhaltigen Einschnitt<br />
im Berufsleben dar. Neben einem zu geringen<br />
Angebot an leistbaren und qualitativ hochwertigen<br />
Kinderbetreuungsmöglichkeiten tragen<br />
weiterhin bestehende traditionelle Rollenmuster<br />
dazu bei, dass Frauen ihr volles Erwerbspotenzial<br />
auf dem Arbeitsmarkt nicht einbringen<br />
können. Daher setzt die Arbeitsmarktpolitik<br />
einen Schwerpunkt bei der Vereinbarkeit von<br />
Beruf und Familienleben und unterstützt Frauen<br />
beim Wiedereinstieg in das Berufsleben. Diese<br />
Zielgruppe wird in den regionalen Geschäftsstellen<br />
des AMS durch besonders qualifizierte<br />
Beraterinnen betreut und durch spezielle Informationsveranstaltungen<br />
für den Wiedereinstieg<br />
vorbereitet. Informationen dazu sind unter<br />
www.ams.at > Arbeitssuchende > Angebote für<br />
Frauen > Wiedereinstieg<br />
erhältlich.<br />
Wiedereinsteigerinnen werden auch durch Beratungsangebote<br />
in Kooperation mit Frauenberatungsstellen,<br />
mit spezifischen Qualifizierungsangeboten,<br />
Beihilfen zur Kinderbetreuung und<br />
Eingliederungsbeihilfen bei der Rückkehr in das<br />
Berufsleben unterstützt. Insgesamt nahmen <strong>2011</strong><br />
34.000 Wiedereinsteigerinnen ein Förderangebot<br />
in Anspruch. Die überwiegende Mehrheit davon<br />
(26.000) wählte Qualifizierungsangebote.<br />
„Wiedereinstieg mit Zukunft“ ist eine speziell für<br />
Frauen nach einer familienbedingten Erwerbsunterbrechung<br />
konzipierte Maßnahme, die eine<br />
erfolgreiche Berufslaufbahn sichern soll. Neben<br />
Modulen der Neuorientierung wird ein Weiterbildungsplan<br />
erstellt und Frauen erhalten ein Coaching<br />
während des Bewerbungsprozesses.<br />
1.7 ARBEITSMARKTPOLITIK IM RAHMEN EUROPÄISCHER PROGRAMME<br />
1.7.1 DER BEITRAG DES EUROPÄISCHEN<br />
SOZIALFONDS (ESF)<br />
Das operationelle Programm „Beschäftigung<br />
Österreich“ wurde im Dezember 2007 mit einer<br />
ESF-Mittelausstattung von 472 Mio. EUR von der<br />
Europäischen Kommission genehmigt. Inklusive<br />
anderer Finanzierungsquellen (Bund, Länder<br />
etc.) stehen dem Programm über 1,1 Mrd.<br />
EUR zur Umsetzung von Maßnahmen für den<br />
Zeitraum 1. Jänner 2007 bis 31. Dezember 2013<br />
zur Verfügung. Im Rahmen dieses Programms<br />
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