SOZIALBERICHT 2011-2012 - Armutskonferenz
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SOZIALPOLITISCHE GRUNDSATZ- UND QUERSCHNITTSMATERIEN<br />
erreicht werden. Kernstück des Bundesplans für<br />
Seniorinnen und Senioren stellen die Ziele und<br />
Empfehlungen in insgesamt 14 Bereichen (Partizipation,<br />
ökonomische Lage, Arbeit im Alter, Gesundheit,<br />
Bildung, ältere Frauen, Generationen,<br />
Wohnen und Mobilität, Pflege, Soziale Sicherheit,<br />
Medien, Diskriminierung und Gewalt, MigrantInnen<br />
und Infrastruktur) dar. Damit sollen Wege aufgezeigt<br />
werden, wie den zentralen Herausforderungen<br />
einer langlebigen Gesellschaft mittel- und<br />
langfristig begegnet werden kann.<br />
www.bmask.gv.at > Soziales > Seniorinnen und<br />
Senioren > Teilhabe älterer Menschen > Downloads:<br />
Altern und Zukunft – Bundesplan für<br />
Seniorinnen und Senioren<br />
10.4.5 NATIONALES<br />
QUALITÄTSZERTIFIKAT FÜR ALTEN-<br />
UND PFLEGEHEIME IN ÖSTERREICH<br />
Österreichs Alten- und Pflegeheime sind ein<br />
wichtiger Bestandteil im Netzwerk der Begleitung,<br />
Unterstützung und Pflege für alte Menschen,<br />
die bei der Bewältigung ihres Alltags<br />
Hilfe benötigen. Derzeit leben in Österreich etwa<br />
70.000 Menschen über 65 Jahren in rd. 850 Alten-<br />
und Pflegeheimen.<br />
Die MitarbeiterInnen bemühen sich um das Wohl<br />
der alten Menschen und sind daran interessiert,<br />
deren Lebensqualität zu fördern und zu sichern.<br />
Damit dieses Engagement nicht auf zufällige Aktivitäten<br />
beschränkt bleibt oder von Einzelpersonen<br />
abhängt, ist eine systematische Qualitätsentwicklung<br />
sinnvoll. Damit können Träger ihre Einrichtungen<br />
und MitarbeiterInnen überprüfen und steuern,<br />
wie und in welcher Qualität sie ihre Leistungen für<br />
die BewohnerInnen ihrer Einrichtungen erbringen.<br />
Hat ein Alten- und Pflegeheim ein anerkanntes<br />
Qualitätsmanagementsystem eingeführt und sich<br />
im Rahmen von Selbstbewertungsprozessen mit<br />
verschiedenen Aspekten von Qualität auseinandergesetzt,<br />
kann es sich freiwillig um das Nationale<br />
Qualitätszertifikat für Alten- und Pflegeheime<br />
in Österreich (NQZ) bewerben. Das NQZ ist ein<br />
in ganz Österreich einheitliches Bewertungsverfahren,<br />
d.h. speziell ausgebildete externe ZertifiziererInnen<br />
geben eine systematische Bewertung<br />
der Qualität der erbrachten Dienstleistung in einer<br />
Einrichtung ab. Das Zertifizierungsverfahren<br />
und die Instrumente wurden vom BMASK gemeinsam<br />
mit Fachleuten aus der Betreuung und Pflege<br />
speziell für die Branche entwickelt.<br />
Durch die Darstellung der erbrachten Qualität<br />
nach einheitlichen Kriterien wird in dem schwer<br />
„messbaren“ Dienstleistungssegment der Begleitung<br />
und Pflege betagter Menschen Vergleichbarkeit<br />
und Transparenz geschaffen.<br />
In der derzeit laufenden Überleitungsphase (<strong>2011</strong>-<br />
<strong>2012</strong>) wird die gesetzliche Verankerung des NQZ<br />
vorbereitet. Zugleich werden die Zertifizierungen<br />
in Abstimmung mit den SoziallandesrätInnen fortgesetzt.<br />
Die Länder haben 15 Alten- und Pflegeheime<br />
nominiert, die in den Jahren <strong>2011</strong> und <strong>2012</strong> zertifiziert<br />
werden. Auch 13 Alten- und Pflegeheime,<br />
die bereits 2008 zertifiziert worden waren, werden<br />
rezertifiziert. Jedes Haus erhält ein drei Jahre gültiges<br />
Zertifikat sowie Handlungsempfehlungen zur<br />
Weiterentwicklung der Qualität.<br />
www.bmask.gv.at > Soziales > Seniorinnen<br />
und Senioren > Lebensqualität und Würde ><br />
Nationales Qualitätszertifikat für Alten- und<br />
Pflegeheime in Österreich<br />
10.4.6 MASSNAHMEN GEGEN GEWALT AN<br />
ÄLTEREN MENSCHEN<br />
Gewalt an älteren Menschen wird in Österreich<br />
in der Fachöffentlichkeit zunehmend diskutiert.<br />
Mittlerweile liegen einige EU-Studien vor, die<br />
das BMASK gemeinsam mit der Frauensektion<br />
im Bundeskanzleramt kofinanziert hat. 3<br />
Die Studien kommen übereinstimmend zu folgenden<br />
Ergebnissen: Ältere Menschen sind vielen<br />
Formen von Gewalt ausgesetzt, die höchst<br />
unterschiedlich strukturiert sind und sich insgesamt<br />
stark von jenen jüngerer Menschen unter-<br />
3 Haller, Birgitt: „Intimate Partner Violence against older Women“, Institut für Konfliktforschung, Wien <strong>2011</strong><br />
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