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SOZIALBERICHT 2011-2012 - Armutskonferenz

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WIRTSCHAFTS- UND FINANZKRISE: BMASK-MONITORING DER SOZIALEN AUSWIRKUNGEN 2008-<strong>2012</strong><br />

Entwicklung der Nettojahreseinkommen der unselbstständig Erwerbstätigen, in EUR<br />

1. Quartil Median 3. Quartil<br />

Insgesamt<br />

2008 9.151 17.759 25.277<br />

2009 9.209 18.333 26.181<br />

2010 9.188 18.366 26.368<br />

Veränd. 2008-10 in % 0,4% 3,4% 4,3%<br />

Männer<br />

2008 13.629 21.066 28.926<br />

2009 13.447 21.684 29.816<br />

2010 13.269 21.786 30.010<br />

Veränd. 2008-10 in % -2,6% 3,4% 3,7%<br />

Frauen<br />

2008 6.491 14.009 20.541<br />

2009 6.700 14.658 21.538<br />

2010 6.731 14.768 21.728<br />

Veränd. 2008-10 in % 3,7% 5,4% 5,8%<br />

Quelle: Statistik Austria<br />

Wie bereits dargestellt, wirkte sich der generelle<br />

Anstieg der Erwerbseinkommen seit 2008 positiv<br />

auf den privaten Konsum aus. Die Konsumnachfrage<br />

stieg aber im Krisenjahr auch deshalb leicht<br />

an, da der Rückgang bei den Vermögenseinkommen<br />

und die Einkommensausfälle aufgrund gestiegener<br />

Arbeitslosigkeit durch Sozialleistungen<br />

bzw. durch eine kontinuierlich sinkende Sparquote<br />

teilweise kompensiert wurden.<br />

Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

WIFO und IHS beschreiben diesen Trend als fortlaufend<br />

und rechnen für <strong>2012</strong> mit einem Wachstum<br />

des privaten Konsums von mindestens 0,7% und<br />

im darauffolgenden Jahr 2013 mit maximal 1,1%.<br />

15.2.4 SOZIALAUSGABEN<br />

Die in Österreich umfassend ausgebauten Sozialschutzsysteme<br />

erfüllten während der Wirtschaftskrise<br />

sowohl ihre gesellschafts- als auch<br />

ihre wirtschaftsstabilisierenden Funktionen und<br />

fungierten als Sicherheitsnetz gegen eine drohende<br />

Erosion des sozialen Zusammenhalts.<br />

Vor allem verglichen mit den sozialen Folgen<br />

ähnlich starker wirtschaftlicher Einbrüche in der<br />

Geschichte bewährten sich die automatischen<br />

Stabilisatoren des österreichischen Sozialstaats<br />

in ihrer Wirksamkeit als konzertierte und systematische<br />

Form der Krisenabfederung.<br />

Im Analysebeitrag über die Entwicklung und<br />

Struktur der Sozialausgaben in Österreich (siehe<br />

Kapitel 11) wird dargestellt, dass die befürchtete<br />

langfristige Kostenexplosion bei der Finanzierung<br />

des Sozialstaats ausgeblieben ist: Der<br />

starke Anstieg der Sozialquote 2 im Krisenjahr<br />

2009 vergleichen mit dem Vorjahr um 2,4 Prozentpunkte<br />

von 28,4% auf 30,8% war auf den<br />

massiven Rückgang des Bruttoinlandsprodukts<br />

und die krisenbedingten Mehrkosten für die Sozialschutzsysteme<br />

zurückzuführen; in der Folge<br />

kam es in Österreich jedoch wieder zu einem<br />

kontinuierlichen Rückgang der Sozialquote auf<br />

zuletzt 29,3% 3 im Jahr <strong>2011</strong>.<br />

Die stark steigenden Sozialausgaben im Jahr<br />

2009 wirkten einer Verschlechterung des Lebensstandards<br />

der von der Krise betroffenen Bevölkerungsgruppen<br />

entgegen. Wie bereits dargestellt,<br />

ist trotz Krise die Massenkaufkraft nicht<br />

gefallen. Es gab auch keinen Anstieg der Ar-<br />

2 Anteil der Sozialschutzausgaben am BIP in %<br />

3 basiert auf vorläufige Zahlen; Stand: Mai <strong>2012</strong><br />

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