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SOZIALBERICHT 2011-2012 - Armutskonferenz

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WIRTSCHAFTS- UND FINANZKRISE: BMASK-MONITORING DER SOZIALEN AUSWIRKUNGEN 2008-<strong>2012</strong><br />

neben den Einnahmenausfällen – wie zu erwarten<br />

– international zu einem rasanten Anstieg<br />

der Budgetdefizite sowie der Gesamtverschuldung<br />

der Staatshaushalte. Die Dimensionen der<br />

Budgetdefizite lagen innerhalb der Eurozone bereits<br />

2009 weit auseinander: Während vier Staaten<br />

ein Defizit von über 10% aufwiesen, blieb die<br />

Neuverschuldung in sechs Staaten verhältnismäßig<br />

niedrig bei unter 5% (Österreich: -4,1%).<br />

Ein besonders hoher Wert ergab sich 2010 mit rd.<br />

31% im krisengebeutelten Irland, aber auch Großbritannien,<br />

Portugal, Spanien und Griechenland<br />

waren über zwei Jahre hinweg mit einem hohen<br />

Defizit von rd. 10% konfrontiert; auf internationaler<br />

Ebene zählte auch die USA zu dieser Gruppe.<br />

Die Staatsschuldenquoten reagierten zeitversetzt,<br />

wurden aber zum ausschlaggebenden<br />

Merkmal des Übergangs von der Finanz- über die<br />

Wirtschafts- zur Schuldenkrise. In den meisten<br />

Staaten kam es vor 2008 zu einer Stabilisierung<br />

bzw. zu einem Rückgang der Staatsschuldenquoten.<br />

Der massive Rückgang der Wirtschaftsleistung<br />

und die krisenbedingten höheren<br />

Staatsausgaben ließen jedoch die Staatsschuldenquoten<br />

im EU-27-Durchschnitt um 20 Prozentpunkte<br />

emporschnellen.<br />

Während Österreichs Staatsverschuldung (gemessen<br />

am BIP) auf etwa 72% anwuchs, gerieten<br />

v.a. Griechenland, Irland und Portugal mit<br />

Staatsschuldenquoten von über 100% in Bedrängnis,<br />

da die Zinssätze für Staatsanleihen<br />

in diesen Ländern in die Höhe schnellten; die<br />

Aufnahme von Krediten stellte somit für Teile<br />

der Eurozone ein zunehmendes Problem dar.<br />

Die aus diesen Differenzen innerhalb der Währungsunion<br />

resultierende ökonomische Belastung<br />

erreichte <strong>2011</strong> ihren bisherigen Höhepunkt:<br />

Entwicklung der Staatsschuldenquoten im Euroraum, in % des BIP<br />

2005 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> 2008-11 in %-Punkten<br />

Euroraum 70,2 70,1 79,9 85,3 87,2 17,1<br />

EU-27 62,9 62,5 74,8 80,0 82,5 20,0<br />

Belgien 92,0 89,3 95,8 96,0 98,0 8,7<br />

Deutschland 68,6 66,7 74,4 83,0 81,2 14,5<br />

Estland 4,6 4,5 7,2 6,7 6,0 1,5<br />

Finnland 41,7 33,9 43,5 48,4 48,6 14,7<br />

Frankreich 66,4 68,2 79,2 82,3 85,8 17,6<br />

Griechenland 100,0 113,0 129,4 145,0 165,3 52,3<br />

Irland 27,2 44,2 65,1 92,5 108,2 64,0<br />

Italien 105,4 105,7 116,0 118,6 120,1 14,4<br />

Luxemburg 6,1 13,7 14,8 19,1 18,2 4,5<br />

Malta 69,7 62,3 68,1 69,4 72,0 9,7<br />

Niederlande 51,8 58,5 60,8 62,9 65,2 6,7<br />

Österreich 64,2 63,8 69,5 71,9 72,2 8,4<br />

Portugal 67,7 71,6 83,1 93,3 107,8 36,2<br />

Slowakei 34,2 27,9 35,6 41,1 43,3 15,4<br />

Slowenien 26,7 21,9 35,3 38,8 47,6 25,7<br />

Spanien 43,2 40,2 53,9 61,2 68,5 28,3<br />

Zypern 69,4 48,9 58,5 61,5 71,6 22,7<br />

Quelle: Eurostat, OECD, OeNB<br />

Der krisenbedingte Anstieg der österreichischen<br />

Staatsverschuldung liegt <strong>2011</strong> mit rd. acht Prozentpunkten<br />

nur halb so hoch wie jener des gesamten<br />

Euroraum-Durchschnitts; auch beim Niveau liegt<br />

Österreich mit 72% etwa 15 Prozentpunkte unter<br />

dem Vergleichswert des Euroraums.<br />

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