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Terry Pratchett

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Auch das war keine gute Idee. Sarkasmus sollte an Schulen gelehrt<br />

werden, dachte Mumm. Außerdem konnten bewaffnete<br />

Männer in Schwierigkeiten geraten, wenn die unbewaffneten Zivilisten<br />

zornig genug waren - und wenn es genug Kopfsteine in der<br />

Nähe gab.<br />

Er hörte, wie die fernen Glocken drei Uhr schlugen. An diesem<br />

Abend, so vermutete er, würde es auf den Straßen heiß hergehen.<br />

Nach den Geschichtsbüchern war ein Schuss der Auslöser, etwa<br />

gegen Sonnenuntergang. Ein Infanterieregiment würde im Henneund-Küken-Feld<br />

auf Befehle warten, beobachtet von vielen Leuten.<br />

Truppen zogen immer Zuschauer an: leicht zu beeindruckende<br />

junge Männer, die üblichen Leute auf den Straßen und jene<br />

Frauen, deren Zuneigung sehr käuflicher Natur war.<br />

Später hieß es, dass es dort keine Menschenmenge hätte geben<br />

dürfen. Aber wo denn sonst, wenn nicht im Henne-und-Küken-<br />

Feld Der Ort erfreute sich großer Beliebtheit, denn er war praktisch<br />

die einzige grüne Stelle in der Stadt. Die Leute vergnügten<br />

sich dort, und fast immer konnte man sich die eine oder andere<br />

Leiche am Galgen ansehen. Ganz gewöhnliche Fußsoldaten- Söhne<br />

von Müttern und Ehemänner - entspannten sich dort bei einem<br />

Gläschen.<br />

O ja, das Gläschen ... Später hieß es, dass die Soldaten betrunken<br />

waren. Und dass sie nicht betrunken hätten sein dürfen. Genau das<br />

war der Grund, überlegte Mumm. Niemand hätte dort sein sollen.<br />

Aber sie waren dort, und als der Hauptmann mit einem Pfeil im<br />

Bauch am Boden lag und stöhnte, schössen einige Armbrustschützen<br />

in die Richtung, aus der der Pfeil gekommen war. So stand es<br />

in den Geschichtsbüchern. Sie schössen auf die Fenster, von denen<br />

aus Leute zusahen. Vielleicht war der Pfeil von dort gekommen.<br />

Einige Armbrustbolzen verfehlten das Ziel, andere nicht. Und<br />

einige Leute erwiderten das Feuer.<br />

Und dann geschahen schreckliche Dinge, eins nach dem anderen.<br />

Es war bereits zu spät, um sie nicht geschehen zu lassen. Und<br />

dann entlud sich die Spannung wie von einer Feder und jagte durch<br />

die Stadt.<br />

Natürlich gab es Verschwörer, kein Zweifel. Einige von ihnen<br />

waren gewöhnliche Leute, die einfach die Nase voll hatten. Manche<br />

waren junge Leute ohne Geld, die etwas dagegen hatten, dass

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