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Terry Pratchett

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estens zurecht und sind eine glückliche Familie.« Sie hatten zu<br />

viele Familien gesehen, um auf einen solchen Unsinn hereinzufallen.<br />

Jemand räusperte sich mit bösem Vorbedacht. Mumm sah auf<br />

und in das Gesicht von Feldwebel »Klopfer« Klopf. Für den<br />

Bruchteil einer Sekunde fühlte er sich versucht zu salutieren. Dann<br />

erinnerte er sich daran, wer Klopf war.<br />

»Nun«, fragte er.<br />

»Du sitzt an meinem Schreibtisch, Feldwebel«, sagte Klopf.<br />

Mumm seufzte und deutete auf die kleine Krone an seinem Ärmel.<br />

»Siehst du das, Feldwebel«, fragte er. »Das nannte man einmal<br />

den Hut der Autorität.«<br />

Klopfs kleine Wieselaugen richteten sich auf die Krone. Dann<br />

kehrte ihr Blick in Mumms Gesicht zurück, und der Schock des<br />

Erkennens stand in ihnen.<br />

»Verdammt und zugenäht«, hauchte Klopf.<br />

»Es heißt >verdammt und zugenäht, HerrChef< nennen. Ist das deine Gruppe<br />

Meine Güte. Nun, fangen wir an.«<br />

Er schwang die Füße vom Schreibtisch und stand auf. »Ich habe<br />

mir die Rechnungen für Marlenes Futter angesehen«, sagte er. »Interessante<br />

Lektüre, Jungs. Nach meinen ersten Berechnungen sollte<br />

ein Pferd, das so viel frisst, fast kugelförmig sein. Stattdessen ist<br />

der Gaul so dünn, dass ich mit zwei Stöcken und einem Notenblatt<br />

Musik auf seinen Rippen spielen könnte.«<br />

Mumm ließ die Papiere sinken. »Glaubt bloß nicht, ich hätte<br />

keine Ahnung, wohin das Korn verschwindet. Ich wette, ich weiß<br />

auch, wem die Hühner, Kaninchen und Tauben gehören«, sagte er.<br />

»Und das Schwein. Der Hauptmann glaubt vermutlich, dass sie allein<br />

von den Resten Fett ansetzen.«<br />

»Ja, aber ...«, begann jemand.<br />

Mumm schlug mit der Hand auf den Schreibtisch. »Ihr lasst sogar<br />

das arme Pferd hungern!«, donnerte er. »Das hört sofort auf!<br />

Und mit einigen anderen Dingen ist ebenfalls Schluss. Ich weiß,<br />

wie's läuft. Bier und einen Krapfen schnorren ... Das gehört eben<br />

dazu, wenn man Polizist ist. Und vielleicht gibt es in dieser Stadt<br />

sogar einige Leute, die so froh darüber sind, einen Polizisten zu sehen,<br />

dass sie ihm eine Gratismahlzeit anbieten. Es sind schon selt-

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