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Terry Pratchett

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Sie rollten über die Gräber und rangen miteinander, jeder von<br />

ihnen um einen Vorteil bemüht. Blut füllte Mumms linkes Auge.<br />

Sein Zorn brauchte nur eine Sekunde, und diese eine Sekunde wurde<br />

ihm vorenthalten.<br />

Er drehte sich und streckte die Hand aus.<br />

Und dort lag das Schwert. Wieder rollte er, und noch einmal,<br />

und dann kam er auf die Beine, mit dem Schwert in der Hand. Carcer<br />

rollte ebenfalls zur Seite, und für einen Mann mit verletztem<br />

Knie stand er erstaunlich flink auf. Mumm beobachtete, wie er sich<br />

an einem der Fliederbüsche hochzog; Blüten und Duft strömten in<br />

der Dunkelheit herab.<br />

Metall kratzte leise. Eine Klinge blitzte kurz auf. Und ein leises<br />

Lachen erklang, Carcers Lachen, das der Welt mitteilte: He, dies<br />

macht Spaß.<br />

»Wer will mich verhaften«, fragte er, als sie beide nach Luft<br />

schnappten. »Oberfeldwebel Keel oder Kommandeur Mumm«<br />

»Wer hat gesagt, dass du verhaftet werden sollst«, erwiderte<br />

Mumm und versuchte, seine Lungen zu füllen. »Ich kämpfe gegen<br />

einen Angreifer, Carcer.«<br />

»Oh, du hast gegen einen Angreifer gekämpft, Herr Mumm«,<br />

sagte der Schatten. »Aber jetzt stehe ich vor dir.« Metall klirrte auf<br />

dem Kies. »Und ich bin nicht mehr bewaffnet, haha. Hab meine<br />

letzte Waffe weggeworfen. Du darfst keinen unbewaffneten Mann<br />

töten, Herr Mumm. Du musst mich jetzt verhaften. Bring mich zu<br />

Vetinari, auf dass ich einige freundliche Worte an ihn richten kann,<br />

haha. Du kannst mich nicht töten, während ich hier nur stehe.«<br />

»Niemand möchte hören, was du zu sagen hast, Carcer.«<br />

»Dann solltest du mich besser umbringen, Herr Mumm. Ich<br />

habe keine Waffe. Und ich kann nicht weglaufen.«<br />

»Du hast immer ein zusätzliches Messer dabei, Carcer«, sagte<br />

Mumm, während das Tier in ihm brüllte.<br />

»Diesmal nicht, Herr Mumm. Komm schon, Herr Mumm! Du<br />

kannst einem Mann doch nicht vorwerfen, dass er es versucht hat.<br />

Ein Mann muss das Recht haben, sein Bestes zu geben. Nichts für<br />

ungut.«<br />

Und das war Carcer. Nichts für ungut. Das Beste geben. Nur ein<br />

Versuch, weiter nichts.<br />

Unschuldige Worte wurden in seinem Mund schmutzig.

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